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Antikmarkt Siegburg

27.4.: Da wir eh in Siegburg waren, nachdem wir den ärztlichen Notdienst in Anspruch nehmen mussten, sind wir nachher noch kurz über den Antik-Markt geschlappt. Dafür wie immer an der Feuerwehr geparkt, denn dort ist Sonntag frei parken. Auf dem weg in die Stadt die ersten Fotos verschossen.


"Spannend" (im leicht gruseligen Sinne) finde ich ja, dass selbst der Antikmarkt mittlerweile vom Sicherheitsdienst begleitet wird und die Einfahrten zum Marktplatz mit Sperren verriegelt werden. Hallo, wo leben wir denn? Außerdem, die Wahlen sind doch vorbei. Ist schon auffällig, dass es seit dem nicht einen einzigen Anschlag mehr gegeben hat. Ich gehöre ja im Allgemeinen nicht zu der Fraktion der Verschwörungstheoretiker, aber so langsam frage ich mich, ob die ganzen Bekloppten nicht doch fremdgesteuert waren. Wobei man ja immer bedenken muss: Don't attribute to malice that which can be explained by stupidity! Wenn man die Vollhonks nur lange genug mit TockTock und Telespam gehirnwäscht, muss man die gar nicht mehr fremdsteuern, die machen das dann von ganz alleine. Asymmetrische Kriegsführung One-Oh-One. Und das alles im Angesicht der Viktoria.


Jedenfalls: War ganz spannend auf dem Antikmarkt. Die nehmen das hier ja noch ernst und präsentieren hauptsächlich alte Porzellan-Nippes und ähnliche Gebrauchsgegenstände. Erstaunlich viel Jugendstil-angehauchte tanzende Jungmädchen dabei. Man könnte meinen, da hätte einer 'n alten Container gefunden, wo die die letzten 100 Jahre drin gelegen haben. Mit Kameras war dementsprechend eher wenig los, nur diese sehr schöne F90 mit Batteriegriff, Blitz und einem exquisiten Nikkor 28-200 hat mein Interesse erregt. Aber der Verkäufer wollte 380 Euro haben und da hab ich gerade ganz andere Ausgaben im Auge. (Auto, Handy, Uhr.) Hätte ich auch eher auf so 250 geschätzt, aber das sind die Flohmarktpreise. Ich nehme an, man hätte ihn noch auf 300 runter handeln können, aber wie gesagt, zu teuer.


Ansonsten hätte mich noch die unterer Reihe hier gereizt: Eine T70, allerdings nur mit dem üblichen Exakta aus dieser Zeit. Also eher meeh. Die Plattenkamera wäre da schon eher spannend gewesen. Aber der Balgen war extrem fledderig und ich nehme an, der Preis wäre auch nicht nach meinen Vorstellungen gewesen. (Der Verkäufer war zu beschäftigt, als dass ich hätte fragen können.) Und der Neckermann-s/w-Fernseher ist ja sowas von extremst schnuckelig! Wenn der noch geht, wäre der ein echtes Schmuckstück. Allerdings nur HF und UHF Antenneneingänge, also vollständig unbrauchbar, wenn man nicht gerade ein Gerät mit Modulator anschließen möchte. Die Playstation ist also raus! ;-)

s/w-Fotos vom 1. Mai

So, und dann hab ich heute mal den Film, den ich am Donnerstag in Siegburg verschossen habe, in die leckere Entwicklersuppe gelegt. Weil, das Wetter ist Igitt und recht kalt, da geht man ja eh nicht raus. Also, nicht freiwillig, jedenfalls. Wenn man Katze ist, vielleicht auch das.


Wie man sieht, hatte ich die Minolta XD7 mit. Bei den alten Kameras ist ja immer der Vorteil, dass man den Film manuell zurück spulen muss/kann, sodass man, wenn man entsprechend vorsichtig ist, den Leader raus hängen lassen kann. Das macht dieses ganze Aufspulen sehr viel einfacher. Außerdem macht die immer sehr schöne Bilder. Die Vorschaubilder sehen auch schon recht vielversprechend aus, mal sehen, was nach dem Scannen raus kommt.


So, und ich hab irgendwie einen leichten Schlafanfall. Nachdem es die letzte Woche so mega heiß war, ist es jetzt eigentlich der Jahreszeit angemessen, aber dieses rauf und runter mit den Temperaturen, macht mich leicht bekloppt im Kopp. Weiß schon nicht, ob dieser Text, den ich gerade schreibe überhaupt Sinn ergibt. Deswegen höre ich dann jetzt auch mal auf. ;-)

Kassel, 9.4.2025 (7): Fritzlar mit der Nikon

9.4., vormittags: Auch, wenn es bisher so ausgesehen haben mag, wir haben auch ein wenig Sightseeing betrieben. Und zwar haben wir uns am Mittwoch mal den wunderschönen Bahnhof von Kassel angeschaut. Was für ein architektonisches Prachtstück! :-D

Ja. Nein. Wir haben nur einen aus unserer Gruppe da hin gebracht, damit der seinen Zug heimwärts nehmen konnte. Und dann sind wir weiter gefahren, alte Häuser in Fritzlar anschauen. Der Bahnhof ist jetzt nämlich eher unspektakulär. Der andere Bahnhof ist da viel interessanter. Aber da waren wir dieses Mal nicht.


Sattdessen also Fachwerkhäuser in Fritzlar. Bzw als erstes mal die Türme der Stadtmauer. Da wir auch mitten in der Woche hier waren, hielt sich der Touristenandrang sehr in Grenzen und ich konnte ganz entspannt die Magnolienbäume und die Nachrichten der Fußballfäns untereinander fotografieren. Schon witzig, dass die die Laternenmasten markieren, als wären sie Hunde. Die Fans jetzt, nicht die Masten. Ich mein, stellt euch mal vor, der Mast würde bellen, wenn man sich ihm nähert. Ich schweife ab.


Die Stadt ist gut erhalten, im Gegensatz zu so ziemlich allem, was man sonst so in Deutschland findet. Viele Innenstädte haben den Krieg ja nicht überlebt, aber Fritzlar scheint mehr oder weniger uninteressant gewesen zu sein. Kassel war wohl das lohnendere Ziel. Mehr Industrie. Hier auf dem Land eher nicht.

Mehr Bilder gibt es im "erweiterten Eintrag". Ich habe nämlcih keine Kosten und Mühen gescheut, so viele Fotos zu machen, dass das Blog überläuft. ;-) Daher: KLICK! "Kassel, 9.4.2025 (7): Fritzlar mit der Nikon" vollständig lesen

1. Mai in Siegburg

Was macht man am ersten Mai? Richtig: Den wichtigen Menschen auf der Bühne zuschauen, wie sie Politik betreiben! Also sind wir nach Siegburg gefahren, wo heute alles aufgefahren wurde, was das Land Nordrhein-Westfalen so zu bieten hat. Nicht nur, dass der Herr Bürgermeister reden durfte - seit wann ist Siegburg, die einstige schwarze Hochburg, eigentlich von einem SPD-Bürgermeister regiert? -, danach kam die Frau Weber vom DGB und hat eine lange und eindringliche Rede gehalten, gefolgt vom Herrn Ministerpräsidenten Wüst. Ganz so rot ist Siegburg dann ja doch nicht, er wurde recht freundlich begrüßt, hat allerdings auch eher versöhnliche Töne in Richtung der anwesenden Gewerkschaftler angeschlagen. (Bin ja noch immer der Meinung, dass sie lieber den zum Kanzler wählen sollten. Noch immer ein CDUler, aber immerhin nicht Mr. Burns! Aber er wollte ja nicht. Kann ich auch verstehen, in Düsseldorf isset ja auch schöner als in Berlin! :-D)


War jedenfalls gut was los. Ich hatte zwar mit mehr Demo und weniger aufklappbaren Biertischen gerechnet, vielleicht auch mit mehr Jugend und weniger alten Herren, aber immerhin. Jeder, der sich auf einer tendenziell eher linken Veranstaltung sehen lässt, hat was gut in meinem Buch. Gibt zu viele blaue Unterstützer in letzter Zeit. Meine Meinung. Und da war ich nicht alleine, denn sämtliche Redner sagten Ähnliches.

Da war also wenig Kontroverses zu hören. Der Herr Wüst hat noch mal die politischen Entscheidungen seiner Regierung verteidigt. Klang schon wieder ein bisschen nach Wahlkampf. Naja, soll er mal machen. Der Mai '27 ist zwar noch ein bisschen hin, aber man kann nie früh genug anfangen. Und er ist mir auf jeden Fall sympathischer als der Herr M. aus dem Sauerland!


Wir sind dann nach seiner Rede aber auch relativ schnell wieder gegangen, denn die Mittagshitze hat uns die Schädeldecke weg gebrutzelt. Es waren dann auch gerade mal so 30°, als wir ins Auto stiegen. (Es war zwar der erste Mai und dementsprechend eher der Arbeiterschaft gewidmet, aber ich hätte mir doch mal ein oder zwei Sätze zum Klima gewünscht, neben einem lapidaren "die Kohle is ja bald nich mehr, allein schon wegen Klima" vom Herrn W. Der hatte es eh heute mit unserer guten alten Kohle, braun und Stein.) Die Massen haben jedenfalls gekocht, im wörtlichen Sinn! Immerhin hat das 0,2er Wasser am Gewerkscha Travenftsstand nur 'n Euro gekostet. War auch nötig, sonst wäre ich recht flott umgefallen. Hatte ja auch wieder zwei Kameras dabei: Die Minolta XD7 hat einen 100er Kentmere drin, der für das 80-200mm f/4.5 Travenar etwas zu langsam ist. Warum hatten die auch kein Licht auf der Bühne? Jetzt hab ich noch so 10 Fotos über, mal sehen, was ich mit denen mache.

Übern Hausberg mit dem Albinar

26.4.: Vor einiger Zeit hatte ich ja ein Albinar Auto Telephoto f=200mm 1:3.5 vom Flohmarkt in den Rheinauen mit nach Hause gebracht. Das hatte ich noch gar nicht richtig getestet. Da es am Wochenende richtig gutes Shortswetter war, habe ich das dann mal nachgeholt.

Im Vorgarten stand die rote Tulpe, die habe ich direkt mal aufs Korn genommen. Kräftig abgeblendet macht dieses alte Objektiv richtig scharfe Bilder, sogar auf kurze Entfernung. Das ist bei diesem alten Glas ja meist so: Je weiter man abblendet, desto besser werden die Bilder. Also, mehr als es bei neuem Glas der Fall ist. Und bei dieser recht langen Brennweite und dem Alter dieses Objektives und der Tatsache, dass "Albinar" jetzt auch nicht die größte, beste, teuerste Marke ist/war, ist das besonders wahr. Aber: Schick sieht es schon aus. Recht kontrastige und kräftige Farben bekommt man damit hin. Und ab f/8 ist auch die Schärfe ganz OK.


Schärfe ist aber wie immer nicht der Grund, weshalb man mit Altglas wie diesem um die Ecken zieht. Im Gegenteil, ich finde ja gerade diese unscharfen Fehler, die diese alten Linsen produzieren, besonders interessant. Da kann man sehr interessante Dinge mit machen, wie man auch bei den Bildern hier sehen kann. Die Vordergrundunschärfe ist erstaunlich gut, finde ich, in dem Bild mit der Sirene. Und der Telegrafenmast ist erstaunlich scharf. Was insgesamt auffällt, ist dass die Farben alle in die kühlere, blauere Richtung zeigen. Das mag jetzt daran liegen, dass die Blende an diesem Exemplar ja ein wenig beschädigt zu sein scheint. Oder ist einfach eine Eigenschaft der verwendeten optischen Gläser.

So zumindest schient die Situation in der prallen Sonne zu sein. Zwischen den Bäumen, wo es etwas dunkler ist, musste ich den Blende dann doch auch mal weiter bis ganz weit öffnen. Da lässt der Kontrast recht schnell nach und die Bilder werden extrem verwaschen. f/3.5 bei einer manuellen Linse dieser Brennweite scharf zu stellen, das ist zumal eh nicht so richtig einfach. Das Fokus Peaking der ersten α ist doch noch sehr rudimentär. (Ja, auch das hatte ich schon mal erwähnt.) Aber ich mag ja Herausforderungen! ;-) Jedenfalls: Wer sich wundert, warum ich da mitten in die Blätter fotografiert habe: Auf dem ersten ist eine Amsel, auf dem zweiten eine Meise zu finden. Viel Spaß beim Suchen! :-D Der Schmetterling hingegen ist perfekt getroffen und zeigt, was dieses alte Objektiv in der Lage ist zu leisten. Wenn es doch ein bisschen einfacher zu fokussieren wäre.


Nah ist bei diesem Teil also schon mal recht schwer, vor allem je offener, desto schwieriger. Aber es lohnt sich, denn man bekommt ein recht schönes Bokeh und interessante Verzerrungseffekte. In die Unendlichkeit ist das alles viel einfacher. Der Trecker zum Beispiel ist so scharf, dass man das Flimmern in der Luft erkennen kann. Hier ist also nicht die Linse der entscheidende und limitierende Faktor, sondern die Atmosphäre, in der wir leben.

Weitere Unendlich-Fotos habe ich dann auch noch mit dem Ölberg und dem Flugzeug versucht und ähnliche Ergebnisse erhalten. Auch hier gilt: Je weiter abgeblendet, desto schärfer ist das Ergebnis. Über den gesamten Fokusbereich hinweg ist die Leistung allerdings erschreckend konsistent. Ich weiß nicht, in welcher Preisklasse das Objektiv damals gespielt hat, als es seinen Erstbesitzer fand, aber für Drittanbieter-Glas aus den 1970ern (geschätzt) scheint mir das durchaus OK zu sein. Beim Ölberg sieht man deutliche Vignettierung in den Ecken, aber ich muss auch zugeben, dass ich hier nachträglich am Kontrast gedreht habe. In den restlichen Bildern hält sich dieser Effekt in Grenzen.


Die Schafe waren leider auch mit dieser Brennweite ein bisschen zu weit weg. Auch diese sind recht kühl belichtet, ich weiß nicht, wieso. Bilder wie der Raps oben, die von helleren, gelben Farben dominiert werden, tendieren sogar ein bisschen ins Graue. Seltsam. Inwieweit der Weißabgleich der Kamera da mit rein gespielt hat, weiß ich natürlich nicht. Aber es ist schon auffällig. Das Hinweisschild fürs Eis habe ich übrigens extra wegen des unscharfen Hintergrunds hier rein genommen. Das ist so um die f/5,6 entstanden und zeigt ein interessantes Bokeh. Das Gekrüssels im Hintergrund ist nicht wirklich zu aufdringlich. Gefällt mir ganz gut.

Dann war ich auch schon auf dem Heimweg und habe noch kurz von den Nachbarn oberhalb den Kran fotografiert. Weil, wenn der schon da steht. Ist mit so einer langen Brennweite natürlich auch nur mäßig sinnvoll, wenn man einen Gesamteindruck haben will, aber immerhin habe ich gute Details bekommen.


Fazit: Die 2€ war es auf jeden Fall wert. Die habe ich aber nur bezahlt, weil die Blende defekt war und ich sie erst reparieren musste. Wo wäre ein guter Preis für ein voll funktionstüchtiges Objektiv anzusiedeln? 10€? 20€? Vielleicht. Für letzteres müsste es aber "absolut Minze" sein (wie das nach der AI-Übersetzung im eBay in letzter Zeit immer heißt). Viel mehr als 15€ sollte man glaube ich nicht für ein normal benutztes Exemplar veranschlagen. Im jetzigen Zustand würde ich sagen: 'n Zehner is OK. Habe ich also ein Schnäppchen gemacht? Nun, das ist immer so eine Frage: Ich finde ja, einfach, weil ich so geil auf altes Glas und die erstaunlichen Fotos, die man damit machen kann, bin. Jemand der jetzt nicht so auf dem Vintage-Trip ist wie ich reibt sich wahrscheinlich die Augen und nimmt das modernste, was es gibt, um scharfe und verzerrungsfreie Bilder zu bekommen. Zahlt dann aber auch das 500-Fache! :-D Ich finde es jedenfalls extrem spannend und den Tag lang damit rumlaufen war spannend!