Schwarz-weiß und analog, Teil 321: Mit der Ricoh KR-10x an der evangelischen Kirche Seelscheid
Fomapan 200 #14, September 2025
Am Anfang war ich mal wieder in Seelscheid an der Kirche, die üblichen Bewässerungsmaßnahmen durchführen. Da rutscht dann auch mal ein Bild vom Kirchturm dazwischen. (Unbekannte Zeit, f/8.) Direkt auf dem ersten Bild sieht man: Ja, das Ding kann was. Die Bedienung der Kamera ist einfach und logisch, der halbautomatische A-Modus misst präzise und auch in seltsamen Lichtsituationen wie hier - dunkle Schattenbäume und heller Wolkenhimmel - recht gut. Ein Gelbfilter wäre spannend gewesen, ich sollte sowas echt immer mal mit dabei haben! Besonders erstaunt mich aber die Schärfe. OK, f/8, da sollte auch alle scharf sein, aber wie so oft muss ich sagen, wenn der Film mehr könnte, der Scanner besser wäre, da ginge noch was!
Dieser Schärfe-Eindruck ergibt sich aber natürlich nur, wenn man auch korrekt fokussiert, was mir bei der Tür dann scheinbar nicht gelungen ist. (Unbekannte Zeit, f/4.) Ich mein, für einen kleinen Abzug wäre es noch immer scharf genug, aber auf dem großen Monitor reingezoomt auf die 1:1-Pixelebene, ja, nein. Da hab ich wohl mal wieder an einer leichten Kurzsichtigkeit gelitten. (Ja, also, da leide ich schon mein ganzes Leben dran, aber normalerweise kompensiere ich das mit der Brille ganz gut weg. Hier, heute, nein.)
Die Kamera hat hingegen genau das getan, was sie sollte: Brauchbare Belichtungszeiten einsteuern. Vielleicht ein kleines bisschen dunkel, aber die Tür lag ja auch im Schatten.
Besser geht es da mit der anderen Tür um die Ecke. (1/125s, f/4.) Da ist die Tür scharf, die Lampe oben drüber aber schon nicht mehr so ganz. f/4 war hier vielleicht etwas zu offen, wo doch f/5,6 auch noch gegangen wäre. Überhaupt, es scheint doch nicht ganz so hell gewesen zu sein, wie ich eigentlich erinnere. Für einen 200er Film ist das doch eine recht langsame Belichtung.
Was das Objektiv so alles kann, zeigt es dann bei der Trinkflasche mit Bär und Tiger, die da im Herbst die ganze Zeit rum stand, bis sich einer ihrer erbarmt hat und sie mit genommen hatte - ich durfte ja nicht!
(1/1000s, f/2,8.) Das ist noch immer eine recht langsame Belichtung, finde ich. Meine Faustregel ist ja eigentlich "Bei Sonnenschein: 1/1000s, f/4!". (Das kommt ja ungefähr auf "Sonne Lacht, Blende 8" raus. (1/250s und f/8 klingen auf einem 200er Film ja erstmal ungefähr richtig.) Egal, es war halt dunkler als ich dachte. Das tut aber eigentlich gar nichts zur Sache, stattdessen wollt ich mich über die sehr unscharfe Unschärfe im Hintergrund freuen. Ich steh da ja voll drauf. Hier habe ich es evtl. mal wieder leicht übertrieben, das Bild hätte durchaus auch f/ oder f/5,6 vertragen können, damit man wenigstens noch eine Kleinigkeit im Hintergrund erkennen könnte. Aber so können wir zumindest die Schärfe auf kurze Distanz bei fast offen beurteilen. Und die ist einfach gut. Ich habe nichts daran auszusetzen.
Bei ganz offen habe ich entweder wieder den Fokus nicht genau genug getroffen oder die Schärfe lässt sehr deutlich nach, wie man hier am Kreuz sehen kann. (1/1000s, f/2.) Kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass die so abbauen würde. Demnach suche ich einfach mal wieder den Fehler beim Fotografen und dessen schlechten Augen. Das Objektiv ist auf jeden Fall sehr gut korrigiert, denn bis auf ein paar leichte Linsenverzerrungen in den Bokeh-Bällen sehe ich auf den ersten Blick keine allzu großen Probleme. Gut, es sieht halt aus wie ein Objektiv aus den '70ern oder frühen '80ern auszusehen hat, aber da gab es auch noch deutlich schlechtere. Manche fänden es schade - kein Swirl -, aber man muss auch nicht immer nach den Extremen jagen!
Die Gießkanne zeigt uns wieder, wie dünn die Schärfeebene bei f/2,8 ist: Sehr. (1/60s, f/2,8.) Die Tülle ist schon wieder unscharf, während der Körper eigentlich gut ist. Ich habe den Fokuspunkt wohl ein kleines bisschen zu weit nach hinten gesetzt. Passt aber. Auch hier nur ganz leichte Linsenverzerrungen zu den Ecken hin, nichts Schlimmes. Insgesamt gefällt mir dieser erste Eindruck, den diese Optik hinterlässt, ganz gut. Dafür, dass es sich "nur" um das Kit-50er handelt, auf jeden Fall besser als nur brauchbar.
Ab f/4 bekommen wir scheinbar dann Sechsecke statt mehr oder weniger runde Blendenabbilder im Hintergrund, die auch nicht mehr verzerrt sind, wie man an dieser Aufnahme des verlorengegangenen Maiskolbens unter der Hecke sehen kann. (1/60s, f/4.) Und ich hab den Fokus endlich mal korrekt getroffen, vielleicht sogar ein bisschen zu weit vorne dieses Mal. Aber die Situation war auch nicht ganz einfach. Die Leute gucken immer so seltsam, wenn man sich auf dem Friedhof flach auf den Boden legt!
Das Efeu am Baumstamm ist leider ein gaaaaanz kleines bisschen verwackelt, was echt schade ist, denn hier hatte ich tatsächlich den Fokus ganz genau getroffen! (1/60s, f/4.) Fällt tatsächlich erst auf, warum das Bild so ein bisschen unruhig wirkt, wenn man ganz tief rein zoomt. Dann sieht man die doppelten Ränder. In normaler Größer geht es eigentlich noch ganz gut. Aber frag mich mal, ich weiß auch nicht, wieso. 1/60s ist jetzt echt nicht so langsam, da habe ich schon langsamere Fotos gemacht, die nicht verwackelt waren. Naja, war wohl an sich ein schlechter Tag, wenn ich mir meine Fokus-Probleme oben so anschaue.
Die hängenden - nennt man das Früchte? Ich nenne das ja immer Nasen, wobei das hier nicht ganz stimmt... - der Hainbuche (?) sind dann mal so richtig scharf. (1/250s, f/5,6.) Also, zumindest die Spitzen zumindest. Was nicht ganz einfach war, wenn ich mich recht zurück erinnere an diesen Tag: Es war zwar nicht sonderlich windig, trotzdem schwangen die die ganze Zeit hin und her, was es echt nicht leicht macht, wenn man nur mit einem altmodischen Schnittbildsucher bewaffnet ist!
Das Ergebnis ist aber durchaus OK. Gut, von dem Motiv hatte ich mir grundsätzlich mehr versprochen, aber.
Abends wurde es heller, scheinbar hat es mich dann noch vor die Tür getrieben und ich habe Lanzenbach unsicher gemacht. Das kommt dann aber erst im nächsten Eintrag. Man soll es ja nicht übertreiben. Bis dahin lautet das vorläufige Fazit: Die Kombination aus Kamera und Objektiv ist eigentlich ganz gelungen. Mit dem PK-Anschluss bietet die Kamera auch eine gute Erweiterbarkeit an Optiken verschiedenster Hersteller, von den teuren Pentaxen bis hin zu günstigen Drittherstellern. Auf welchem Design das Rikenon basiert, weiß ich nicht, aber mit seinen f/2 ist es hell genug für die meisten Szenen und seine Schärfe ist durchaus brauchbar. (Da hat sich dieser Eintrag noch nicht so richtig für geeignet, die kommenden Bilder werden schärfer, ich verspreche es!
Wobei ich den Eindruck habe, dass ich immer ein bisschen zu weit hinten Fokussiert habe, vielleicht müsste die Mattscheibe mit dem Schnittbild-Prisma mal justiert werden.
- Ricoh KR-10x, Rikenon P 1.2 50mm
- Entwicklung: Kodak D-76 Stock #6, 8:00 Minuten, 21,5°C, Adofix Plus 1+5 (?.), 7:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Am Anfang war ich mal wieder in Seelscheid an der Kirche, die üblichen Bewässerungsmaßnahmen durchführen. Da rutscht dann auch mal ein Bild vom Kirchturm dazwischen. (Unbekannte Zeit, f/8.) Direkt auf dem ersten Bild sieht man: Ja, das Ding kann was. Die Bedienung der Kamera ist einfach und logisch, der halbautomatische A-Modus misst präzise und auch in seltsamen Lichtsituationen wie hier - dunkle Schattenbäume und heller Wolkenhimmel - recht gut. Ein Gelbfilter wäre spannend gewesen, ich sollte sowas echt immer mal mit dabei haben! Besonders erstaunt mich aber die Schärfe. OK, f/8, da sollte auch alle scharf sein, aber wie so oft muss ich sagen, wenn der Film mehr könnte, der Scanner besser wäre, da ginge noch was!
Dieser Schärfe-Eindruck ergibt sich aber natürlich nur, wenn man auch korrekt fokussiert, was mir bei der Tür dann scheinbar nicht gelungen ist. (Unbekannte Zeit, f/4.) Ich mein, für einen kleinen Abzug wäre es noch immer scharf genug, aber auf dem großen Monitor reingezoomt auf die 1:1-Pixelebene, ja, nein. Da hab ich wohl mal wieder an einer leichten Kurzsichtigkeit gelitten. (Ja, also, da leide ich schon mein ganzes Leben dran, aber normalerweise kompensiere ich das mit der Brille ganz gut weg. Hier, heute, nein.)
Besser geht es da mit der anderen Tür um die Ecke. (1/125s, f/4.) Da ist die Tür scharf, die Lampe oben drüber aber schon nicht mehr so ganz. f/4 war hier vielleicht etwas zu offen, wo doch f/5,6 auch noch gegangen wäre. Überhaupt, es scheint doch nicht ganz so hell gewesen zu sein, wie ich eigentlich erinnere. Für einen 200er Film ist das doch eine recht langsame Belichtung.
Was das Objektiv so alles kann, zeigt es dann bei der Trinkflasche mit Bär und Tiger, die da im Herbst die ganze Zeit rum stand, bis sich einer ihrer erbarmt hat und sie mit genommen hatte - ich durfte ja nicht!
Bei ganz offen habe ich entweder wieder den Fokus nicht genau genug getroffen oder die Schärfe lässt sehr deutlich nach, wie man hier am Kreuz sehen kann. (1/1000s, f/2.) Kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass die so abbauen würde. Demnach suche ich einfach mal wieder den Fehler beim Fotografen und dessen schlechten Augen. Das Objektiv ist auf jeden Fall sehr gut korrigiert, denn bis auf ein paar leichte Linsenverzerrungen in den Bokeh-Bällen sehe ich auf den ersten Blick keine allzu großen Probleme. Gut, es sieht halt aus wie ein Objektiv aus den '70ern oder frühen '80ern auszusehen hat, aber da gab es auch noch deutlich schlechtere. Manche fänden es schade - kein Swirl -, aber man muss auch nicht immer nach den Extremen jagen!
Die Gießkanne zeigt uns wieder, wie dünn die Schärfeebene bei f/2,8 ist: Sehr. (1/60s, f/2,8.) Die Tülle ist schon wieder unscharf, während der Körper eigentlich gut ist. Ich habe den Fokuspunkt wohl ein kleines bisschen zu weit nach hinten gesetzt. Passt aber. Auch hier nur ganz leichte Linsenverzerrungen zu den Ecken hin, nichts Schlimmes. Insgesamt gefällt mir dieser erste Eindruck, den diese Optik hinterlässt, ganz gut. Dafür, dass es sich "nur" um das Kit-50er handelt, auf jeden Fall besser als nur brauchbar.
Ab f/4 bekommen wir scheinbar dann Sechsecke statt mehr oder weniger runde Blendenabbilder im Hintergrund, die auch nicht mehr verzerrt sind, wie man an dieser Aufnahme des verlorengegangenen Maiskolbens unter der Hecke sehen kann. (1/60s, f/4.) Und ich hab den Fokus endlich mal korrekt getroffen, vielleicht sogar ein bisschen zu weit vorne dieses Mal. Aber die Situation war auch nicht ganz einfach. Die Leute gucken immer so seltsam, wenn man sich auf dem Friedhof flach auf den Boden legt!
Das Efeu am Baumstamm ist leider ein gaaaaanz kleines bisschen verwackelt, was echt schade ist, denn hier hatte ich tatsächlich den Fokus ganz genau getroffen! (1/60s, f/4.) Fällt tatsächlich erst auf, warum das Bild so ein bisschen unruhig wirkt, wenn man ganz tief rein zoomt. Dann sieht man die doppelten Ränder. In normaler Größer geht es eigentlich noch ganz gut. Aber frag mich mal, ich weiß auch nicht, wieso. 1/60s ist jetzt echt nicht so langsam, da habe ich schon langsamere Fotos gemacht, die nicht verwackelt waren. Naja, war wohl an sich ein schlechter Tag, wenn ich mir meine Fokus-Probleme oben so anschaue.
Die hängenden - nennt man das Früchte? Ich nenne das ja immer Nasen, wobei das hier nicht ganz stimmt... - der Hainbuche (?) sind dann mal so richtig scharf. (1/250s, f/5,6.) Also, zumindest die Spitzen zumindest. Was nicht ganz einfach war, wenn ich mich recht zurück erinnere an diesen Tag: Es war zwar nicht sonderlich windig, trotzdem schwangen die die ganze Zeit hin und her, was es echt nicht leicht macht, wenn man nur mit einem altmodischen Schnittbildsucher bewaffnet ist!
Abends wurde es heller, scheinbar hat es mich dann noch vor die Tür getrieben und ich habe Lanzenbach unsicher gemacht. Das kommt dann aber erst im nächsten Eintrag. Man soll es ja nicht übertreiben. Bis dahin lautet das vorläufige Fazit: Die Kombination aus Kamera und Objektiv ist eigentlich ganz gelungen. Mit dem PK-Anschluss bietet die Kamera auch eine gute Erweiterbarkeit an Optiken verschiedenster Hersteller, von den teuren Pentaxen bis hin zu günstigen Drittherstellern. Auf welchem Design das Rikenon basiert, weiß ich nicht, aber mit seinen f/2 ist es hell genug für die meisten Szenen und seine Schärfe ist durchaus brauchbar. (Da hat sich dieser Eintrag noch nicht so richtig für geeignet, die kommenden Bilder werden schärfer, ich verspreche es!
















