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Schwarz-weiß und analog, Teil 127: Kompaktzoom im Kurpark

Film: Fomapan 400 #4, Kamera: Olympus Superzoom 700BF, September 2021

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Nachdem ich heute den ganzen Tag damit zugebracht habe, Filme zu scannen und zu bearbeiten, denke ich, es ist an der Zeit, mal wieder ein paar s/w-Fotos raus zu hauen. Irgendwann muss ich dieses ganze Backlog ja mal abarbeiten. Außerdem müssen diese schrecklichen Bilder, die diese Kompaktkamera macht, ja auch mal endlich weg. Heute wird es nämlich ganz gefährlich: Um den Sonnenuntergang herum im Kurpark und beim Wildgehege Fotos machen, das ist mit dieser Kamera selbst mit einem ISO-400-Film praktisch unmöglich. Dabei habe ich sie schon blitzen lassen!

Als erstes haben wir hier einen Blick ins Wildgehege mit einem Haufen geweihbewährtem Viehzeugs drauf. (Bei 70mm.) In diese Richtung gab es offenbar noch genug Licht, aber die Tiere sind schon sehr stark unterbelichtet. Musste die unteren Töne schon sehr stark anheben, damit man überhaupt noch was erkennen kann. Daher das starke Rauschen und die Körnung. Wenn ich das analog gemacht hätte, wäre das sicher ein Push um zwei Blenden.


Aber es wird noch schlimmer: Wenn man den Blitz nämlich nicht unterdrückt, bekommt man das, was man auf dem zweiten Bild zu sehen bekommt. (Bei 70mm.) Ich hatte von dem kleinen eingebauten Blitz ja nicht viel erwartet, vor allem wegen der winzigen Blende bei vollem Zoom, aber das ist schon wirklich starker Tobak. Vor allem, was ist denn das bitte für eine Belichtungszeit, dass die trotz Blitz verwackelt sind? OK, das ist schon irgendwie witzig, dass die Kamera zusätzlich auch den Fokus total versaut hat und die Augen zu Kreisen geworden sind. (Nicht ganz: Da sind die Streifen des Jägerzauns drin.) Jedenfalls: Unbrauchbar. Nachdem ich das gesehen habe, habe ich mal in die Betriebsanleitung geschaut und festgestellt, dass der Blitz auch bei ISO-400 gerade mal ein paar Meter reicht. Hier habe ich gefühlt 5 Blenden pushen müssen, was der Film dann wirklich nicht mehr mitmacht, vom Scanner ganz zu schweigen. Also Schwamm drüber.

Die Mütze am Zaun ist hingegen fast wieder brauchbar, auch wenn ich da fast so viel pushen musste wie im ersten Bild. (Bei 38mm.) Warum der Blitz hier nicht gefeuert hat, verstehe ich nicht ganz, aber offenbar war das Gerät vom doch noch relativ hellen Himmel, der durch die Blätter bricht, so verwirrt, dass es meinte, Blitz sei optional. Was seltsam ist, denn sonst Blitz das Teil bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit.


Ganz witzig hingegen ist tatsächlich der Sonnenuntergang geworden. (Bei ca. 50mm.) Unten links gibt es sogar ein Flare. Der Himmel mit seinen Wolken sieht sogar richtig gut aus und ich vermisse die Farbe kaum.

Unten um Kurpark war das mit der Helligkeit dann aber ziemlich schnell wieder vorbei, vor allem, wenn man Papierboote auf dem Kurparkteich fotografieren möchte. (Bei 70mm.) Die Belichtungszeit ist immerhin so lang, dass man ein bisschen Bewegung im Springbrunnenwasser sehen kann. Erstaunlich, dass ich da nicht verwackelt habe. Ich mein, schief genug ist es ja eh. Trotzdem insgesamt ein ganz nettes Foto.


Und ganz zum Schluss noch eine angeblitzte Ente. (Bei 70mm.) Hier springt als erstes der sehr starke Schattenwurf ins Auge, was bei diesen winzigen Blitzleuchten ja immer ganz besonders stark raus kommt. Überhaupt bin ich das kaum noch gewohnt, blitze ich doch meist an die Decke. OK, selbst wenn die Kamera das erlauben würde, es gibt keine Decke im Kurpark. ;-) Ganz nett finde ich die leichte Unschärfe im Hintergrund, aber dafür ist viel zu viel Vordergrund. Man sollte meinen, dass die Ente genau in der Mitte dann wenigstens scharf wäre, aber, naja, darüber habe ich mich ja schon öfter beschwert.

Fazit: Dunkelheit ist ganz schlecht für diese Kamera. Blitz macht es kaum besser.

Beim nächsten Mal habe ich die Kamera mit auf die Fahrradtour genommen, um den Film endlich voll zu kriegen. Tatsächlich sind da ein paar sehr schöne Fotos bei rum gekommen. Schade, dass ich sie mit dieser Kamera gemacht habe! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 126: Kompaktzoom in Bad Honnef

Film: Fomapan 400 #4, Kamera: Olympus Superzoom 700BF, September 2021

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Heute mal wieder zu nix Zeit gehabt, deswegen ein Beitrag aus der Retorte: Einfach Wasser (Text) hinzufügen, schon hat man einen schönen s/w-Foto-Artikel! ;-)

Mit der kompakten Zoom-Kamera waren wir bei relativ gutem Wetter auch mal unten am Rhein, nämlich in Bad Honnef, wo ich als erstes mal den Kirchturm fotografiert habe. (Bei 38mm.) Das Bild ist ein bisschen kontrastarm und überbelichtet, aber es war auch sehr sehr hell da oben beim Kirchturm. Ich nehme an, dass der Kamera die schnellen Belichtungszeiten ausgegangen sind, als ich da hoch in den Himmel gezielt habe. Sunny Sixteen würde hier schließlich schon nach 1/400s verlangen und ich bin mir nicht mal sicher, ob diese rudimentäre Kamera überhaupt auf f/16 abblenden kann.


Vor der Kirche steht dann noch so ein Herr mit Hut rum, den man mal ganz nah ran holen kann, so nah wie es mit diesem Gerät überhaupt geht. (Bei 38mm.) Ich hab schon wieder vergessen, was der Minimalabstand war, aber ich glaube, es war 1 Meter. Das ist im Weitwinkel-Bereich schon sehr weit weg, aber immerhin gibt es wenigstens ein bisschen Unschärfe im Hintergrund. Hier im Schatten ist die Belichtung auch wieder normal, nicht so überbelichtet wie im vorherigen Bild. Auch die Struktur im Stein ist relativ scharf, auf jeden Fall besser als in den Bildern im ersten Artikel, bei dem ich schon vermutet hatte, dass die Andruckplatte vielleicht nicht mehr genug Spannung in der Feder hat.

Es scheint also tatsächlich hauptsächlich an den wenigen Zonen des Autofokus zu liegen, denn im nächsten Bild von der Statue vor dem Rathaus um die Ecke kann man gut sehen, wo ich hin gezielt habe und was stattdessen scharf geworden ist. (Bei 70mm.) Das Gesicht ist nämlich unscharf, die Hand, die etwas weiter im Hintergrund liegt, ist hingegen scharf. Insgesamt gefällt mir das Bild allerdings trotzdem ganz gut, denn Licht und Schatten, Highlights und Reflexionen spielen recht schön miteinander. Außerdem sind Fotos von Kunst eh immer etwas künstlerischer. ;-)


Danach sind wir dann weiter zum Rhein, wo ich den Aalschokker vor dem Drachenfels mitgenommen habe. (Bei 38mm.) Der bot sich so an, sah ganz nett aus vor dem Rhein und den Bergen im Hintergrund. Außerdem gefiel mir der Ruderer ganz gut. Außerdem ist das Bild ziemlich scharf, wenn das Objektiv auf Unendlich fokussieren darf. Kontrast ist ganz OK, die Sonne stand in die andere Richtung, sozusagen hinter uns.

Wenn irgendwo Bierflaschen rum stehen, dann fotografiere ich sie. (Bei ca. 55mm.) Wieder ist das Gemüse im Hintergrund eher scharf als das eigentliche Motiv. Dafür haben wir tatsächlich mal sowas Ähnliches wie Bokeh in Richtung Rhein. Insgesamt also ein ganz witziges Bild, das von der Aufnahmequalität tatsächlich fast mal brauchbar ist, was ja bisher nicht bei allen Bildern der Fall war, die ich mit dieser Kamera gemacht habe.

Aber so richtig gut gefällt mir das Bild vom Basketballkorb, das ist tatsächlich richtig gut geworden. (Bei 38mm.) Viel Licht, krasser Kontrast und sogar richtig scharf. Gutes Bild. Bin echt erstaunt, nach dem, was ich bisher aus dem Film heraus holen konnte.


Ganz am Ende unseres Besuchs mussten wir dann wieder über die Brücke zurück, von der ich vorher schon den Aalschokker fotografiert hatte - nur diesmal auf der Dorfseite bei den Bahngleisen. (Bei ca. 45mm.) Auch hier ist das Bild relativ scharf und der Kontrast ist ganz OK, könnte aber besser sein. Trotzdem, die Kombination aus Alt und Neu gefällt mir ganz gut.

Beim nächsten Mal: Im Kurpark gab es auch nette Motive. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 125: Kompaktzoom auf dem Lande

Film: Fomapan 400 #4, Kamera: Olympus Superzoom 700BF, September 2021

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So, alle mal festhalten, es wird Zeit, dass ich endlich mal den Film vorstelle, den ich Anfang September in der alten Olympus-Knipse von meinem Bruder verschossen habe. Wie gruselig das Datenblatt dieser Kamera ist, hatte ich ja damals, als ich sie im Schrank gefunden hatte, schon beschrieben.

Erstmal das Positive: Die selbst gebastelte DX-Kodierung für die unkodierte Fomapan-Patrone hat scheinbar funktioniert. Alle Bilder sind zumindest ansatzweise "richtig" belichtet. Puh. Da hatte ich ja echt Angst, dass ich einen ganzen Film verschwendet hätte, bei dem nachher nur zu helle und zugleich verwackelte Bilder raus kommen. Warum die Kamera nicht per default ISO 400 annimmt, sonder 100, obwohl 400 in der Anleitung empfohlen wird? Man weiß es nicht...

Das Negative möchte ich aber nicht verheimlichen: Die meisten Bilder sind einfach unscharf. Das liegt wahrscheinlich and er unglaublich schlechten Optik. Oder der Film liegt nicht richtig in der Filmebene, die Andruckplatte war ja schon etwas weich, meiner Meinung nach. Aber mit so schlimmen Ergebnissen hatte ich ehrlich nicht gerechnet.

Das fängt schon beim ersten Bild an, das nur zu etwa 2/3 im unbelichteten Bereich gelandet ist und den Traktor auf der Weide zeigt. (38mm.) Das ganze Bild ist irgendwie gleich unscharf. Für einen 9x13 Abzug würde es vielleicht gerade noch so reichen, aber alles Größere? Nein. Einfach nein. Gut, möglicherweise liegt es ja daran, dass der Film noch nicht ganz eingespult war und daher nicht richtig straff gezogen war. Oder es liegt an dem Zonen-Autofokus, von dem ich mich gerade nicht erinnern kann, wie viele Zonen der eigentlich hatte - es waren nicht viele, das weiß ich noch.


Tatsächlich sieht der Trecker auf dem Feld auch einiges besser aus. (70mm) So richtig scharf ist es zwar auch nicht, aber da die minimale Blende bei 70mm ja f/9,6 ist, bleibt dem Bild hier nicht viel anderes übrig, als scharf zu sein. Erstaunlicherweise ist das Gemüse im Vordergrund tatsächlich unscharf, trotz der kleinen Blende. Positiv fällt auf, dass bei viel Licht auch Schatten und Kontraste sehr viel besser rüber kommen als im ersten Bild. Außerdem sind die Ecken bei Maximalzoom gleichmäßig scharf und relativ unverzerrt. Mal sehen, wie sich das entwickelt, wenn ich wieder zum Weitwinkel übergehe:

Die erste Gelegenheit dafür waren die plastikfolienverpackten Heuballen. (38mm.) So unscharf wie das erste Bild ist dieses hier nicht, aber deutlich weniger als das im Telebereich. Dafür gibt es in den Himmelsecken keine Vignettierung, das ist schon mal ein Lichtblick. Darüber hinaus sind sie genau so scharf (oder unscharf) wie die Mitte.

Das nächste Bild gefällt mir sogar ganz gut, die Pferde im Schatten kommen relativ gut raus, obwohl die Belichtungsmessung wohl mehr auf den hellen Hintergrund angesprungen ist. (ca 60mm.) Dafür ist von Hintergrundunschärfe nichts zu sehen, das kleine Pferd im Hintergrund ist fast genau so scharf wie die beiden großen im Vordergrund. Das mag allerdings auch damit zusammenhängen, dass - wie gesagt - eh alles etwas dreamy-blurry ist. Am schärfsten scheint tatsächlich der Zaun im Vordergrund zu sein, aber ich glaube kaum, dass der Autofokus-Sensor den überhaupt hätte wahrnehmen können.


Dieser Gedanke wird vom nächsten Pferdefoto bestätigt, denn hier sind eindeutig die Pferde im Fokus., der Zaun hingegen unscharf. Dieses Bild ist hauptsächlich ein Gegenlicht-Test und erstaunlicherweise sind keine Flares zu sehen. Wahrscheinlich war ich noch nicht genug im Gegenlicht. Die leichte Wolkenzeichnung im Himmel gefällt mir ganz gut, zeigt aber auch an, dass die Belichtung hier wieder hauptsächlich den hellen Hintergrund in seine Berechnung einbezogen hat. OK, ist auch ein schwieriges Motiv, da hätte wahrscheinlich auch die Durschschnittsmessung einer besseren Kamera versagt, handelt es sich hier doch um ein typisches Beispiel für mittenbetonte oder gar Spot-Messung.

Keiner meiner Filme wäre vollständig ohne einen Jesus an seinem Kreuz. (ca 50mm.) Tatsächlich ist dieses Bild ausreichend scharf für einen größeren Abzug (oder ein Full-HD-Bild in meinem Browser). Wobei mir aber auch hier der Busch am linken Rand am schärfsten zu sein scheint, wahrscheinlich liegt das alles also tatsächlich am Zonenautofokus. Komischerweise sieht das Negativ etwas streifig aus. Liegt es an der Entwicklung?

Das nächste war ein Test, ob man den Autofokus mit halbem Durchdrücken des Auslösers dazu bringen kann, auch etwas anderes als die Mitte des Bildes scharf zu bekommen. Dafür habe ich den Brunnen angepeilt und dann mit halb gedrücktem Auslöser nach rechts zu Karren im Hintergrund gezogen. (70mm.) Scheinbar funktioniert das nicht oder ich habe irgendwas falsch gemacht. Statt des Brunnens ist der Hintergrund scharf. Mist.


Beim Bild mit den Details vom Karren habe ich dann mal die Nah-Eigenschaften getestet. (70mm.) Habe zuvor ziemlich genau einen Meter mit meiner D610 ausgemessen, dem Minimalabstand dieser Kamera. Wie man sieht, liegt der Fokuspunkt ungefähr auf dem vordersten fast senkrechten Brett oben, das ist tatsächlich recht scharf. Auch rechts am Rand im Balken sind einige sehr scharfe Stellen sichtbar. Angepeilt war aber das Metall in der Mitte. Hm. Autofokus dieser Kamera ist also eher so naja bis unbrauchbar, solange man nicht genau weiß, in welcher Zone man sich gerade befindet.

Relativ gut, weil scharf, gefällt mir die Statue auf dem Denkmal. (38mm.) Leider ist das ganze Bild etwas unterbelichtet, finde ich; der helle Himmel scheint hier zu sehr abgelenkt zu haben. Kontraste sind dafür aber noch ganz OK. Insgesamt eines der besseren Bilder dieser Kamera.

Die Bank zwischen den beiden Bäumen hingegen ist relativ kontrastarm, wenn auch brauchbar scharf. (38mm.) Das Bild macht insgesamt einen ganz hübschen Eindruck und ist auch eines der besseren. Man sieht jedoch deutlich die - sagen wir mal - preisgünstige Qualität der Optik. Wie gesagt, es wundert mich sehr, dass Olympus das unter eigenem Namen verkauft hat, wenn man die superben Zuiko-Objekive kennt, die die mal hergestellt haben.


An der Friedhofsmauer war dann noch ein Hinweis zu finden, was die Angehörigen der Ordnungsmacht im Allgemeinen angeblich seien. (ca. 50mm.) Wie immer hat der Fomapan-Film etwas Schwierigkeiten mit Rot, deswegen kommt diese kleine Schmiererei nicht ganz so deutlich raus, wie sie in der Realität erschien. Insgesamt gilt auch hier wieder, dass mehr Licht bzw. eine längere Belichtung besser gewesen wäre.

Das zweifelsfrei beste Bild bisher ist die vom Grabstein mit Jesus und Lamm. Die Sonne knallte hier richtig drauf, sodass endlich mal genug Licht für sie schwache Optik vorhanden war. Außerdem scheine ich mal genau eine der Fokus-Zonen getroffen zu haben, denn das Bild ist schon fast überscharf, wenn man die anderen vorher gesehen hat. Wirklich erstaunlich.

Ein erstes Fazit: Oh Boy! Wenn man das Ding nicht eh im Schrank liegen hat oder es geschenkt bekommen hat, dann lieber die Finger davon lassen. Am Anfang der 2000er hätte ich mehr erwartet, selbst für eine Billigknipse. An hellen Sommertagen kann man mit einem schnellen Film ganz gute Bilder hin bekommen. Ich würde fast schon ISO 800 vorschlagen, weiß aber nicht, ob die Kamera dann bei zu viel Licht überhaupt Verschlusszeiten beherrscht, die schnell genug sind; dazu mehr in den folgenden Artikeln. Weitwinkelaufnahmen sollte man besser meiden, richtig scharf wird es erst mit vollem Zoom. Der Normalbereich ist OK. Immerhin hat man wenige bis keine Verzerrungen und Vignettierungen zu erwarten.

Schwarz-weiß und analog, Teil 124: Sigma-Test im Kurpark

Film: Fomapan 100 #27, Kamera: Canon EOS 10s, Objektiv: Sigma Zoom 28-70mm 1:2.8, August 2021

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Heute also mal den letzten Teil des Films, den ich in der Canon mit dem Sigma-Objektiv verschossen habe. Im Kurpark gibt es ja immer wieder genügend Motive, besonders im Sommer. Am Anfang haben wir da zum Beispiel die Wellensittiche in der Voliere. (1/8s, f/2,8, bei 70mm.) Hier war hauptsächlich der Test, ob ich bei Offenblende die Gitterstäbe weg bekomme, durch die ich auf jeden Fall durch fotografieren muss. Das hat offenbar gut funktioniert. Außerdem bin ich hier wieder erstaunt, wie scharf das Bild geworden ist: Die Wellen auf den Flügeln und am Kopf kommen richtig kräftig raus. Echt Glück gehabt, dass die Tierchen sich gerade nicht bewegt haben und ich mich gut am Gitter abstützen konnte, um nicht zu verwackeln.

Als nächstes haben wir den Springbrunnen im Kurparkteich. (1/250s, f/4, bei 70mm.) Ein bisschen dunkel und der Bildausschnitt gefällt mir nicht so richtig gut. Die Reflexion im Wasser war der Grund, dass ich das Bild überhaupt gemacht habe, und die ist auch ganz gut raus gekommen. Leider ist es ansonsten ein bisschen langweilig.


Die Blüte von der Stockrose habe ich dann mal wieder als Bokeh-Test gemacht. (1/250s, f/2.8, bei 35mm.) Und ja, die Unschärfe ist ziemlich brauchbar. Erstaunlicherweise erscheinen die Blendenabbilder auch trotz Offenblende eckig sind. Sehr seltsam, habe ich da vielleicht doch das Zahnrad nicht ganz richtig eingesetzt? Öffnet die jetzt nicht mehr ganz? Hm, muss ich mal auf machen und rein schauen. Aber vielleicht ist das bei diesem Objektiv grundsätzlich so? Oder habe ich einfach die falsche Blende aufgeschrieben? Fragen über Fragen!

Am Rand des Kurparkteichbeckens saßen wie immer die Enten rum, also habe ich auch Enten fotografiert. (1/125s, f/4, bei 70mm.) Auch hier sehr scharfe Zeichnung in den Federn, vielleicht ein ganz kleines bisschen weicher als bei den Wellensittichen oben. Das kann aber auch daran liegen, wie schnell die sich bewegen, wenn sie im Gras irgendwelche Sachen aufpicken.


Auch das zweite Ente sieht recht nett aus, aber auch ein bisschen verwischt. (1/125s, f/4, bei 70mm.) Vielleicht ist vor der Auslösung doch die vordere Linse wieder etwas verrutscht. Dafür aber eine sehr hübsche Unschärfe im Hintergrund.

Ganz anders sieht das bei den Bierflaschen aus, die am Pöller auf mich gewartet haben, dass ich ein Bild mache. (1/90s, f/4, bei 35mm.) Hier habe ich gar keine ungewollte Unschärfe wie bei den Enten. Insgesamt ein sehr schönes Bild, ausgewogener Kontrast und schön scharf.

Gegenüber dann ein Foto vom Haus mit Fahnen. (1/500s, f/5,6, bei 28mm.) Hier mal etwas weiter abgeblendet. Schöner Verlauf im Himmel, schön scharfes Haus und die Fahnen hängen schlaff in der sommerlichen Windstille. Man kann sogar fast erkennen, wer da unten rechts auf dem Wahlplaket ist, wenn der Winkel etwas anders wäre.


Danach sind wir noch den Berg hoch zum Wildgehege, wo ich auf dem Weg den Zaunpfosten fotografiert habe. (f/4, bei 50mm. Zeit vergessen.) Ebenfalls ein recht interessantes Bild, sehr scharfer Draht und Betonnüppelchen und -risse. Im Hintergrund ist die Hecke interessant unscharf. Für ein langweiliges Motiv ein sehr interessantes Foto! ;-)

Wie spät im Jahr es schon war, als diese Bilder entstanden sind, sieht man an den dicken Kanllerbsen. (1/60s, f/5,6, bei 60mm.) Auch ein sehr hübsches Bild, aber Gemüse mach ich ja auch ständig, da hab ich Übung! ;-) Aber gutes Licht gehabt hier, die Blätter und Früchte sehen sehr plastisch aus.

Deswegen auch gleich noch die Himbeeren am Strauch nebenan mitgenommen. (1/125s, f/4, bei 70mm.) Hier fällt mir als erstes mal wieder auf, dass der Foma mit Rot nicht so richtig gut zurecht kommt. Trotzdem lecker, krieg ich direkt Lust auf Himbeeren! Interessant sind auch hier die Hintergrundeffekte, die durch die Unschärfe verursacht wird. Macht den Maschendrahtzaun im Hintergrund sehr seltsam. Faszinierend, sozusagen.


Und wenn man wenig Licht hat, ist es immer hilfreich, wenn man noch eine Blendenstufe mehr zur Verfügung hat. Deshalb kann ich bei den Gemüse-Fotos gleich noch eins dazu sortieren. (1/60s, f/2,8, bei 55mm.) Hätte noch ein bisschen dunkler sein können, nicht viel, so 'ne halbe Blende oder so? Damit die Strukturen in der Blüte noch ein bisschen besser rüber kommen? Ansonsten ganz nettes Bild.

Zum Schluss noch mal der alte Bekannte, der Herr Siegfried auf seinem hohen Ross, leicht seitlich angestrahlt von der untergehenden Sonne. (1/90s, f/2,8, bei 70mm.) Sehr scharf, sehr kontrastreich, ganz gut erwischt, die Abendstimmung. Ein bisschen schief, mal wieder. Ansonsten perfekt.


Und weil ich den Film dann endlich weg bringen wollte, habe ich das letzte Foto am nächsten Tag noch an die Peperoni auf der Terrasse verschwendet und noch mal herausgefunden, dass die Kamera tatsächlich nur 36 Bilder auf den Foma macht, auf den ich mit anderen Kameras auch schon mal 39 bekommen habe. (1/500s, f/5,6, bei 60mm.) Tolles Licht und toller Schatten, tolle Aderung in den Blättern. Schöne Unschärfe im Himmel und dem Gemüse im Hintergrund.

Fazit: Dieses Objektiv macht sehr schöne Fotos, mit Einschränkungen, die aber auch von meinen Reparaturen kommen kann. Manchmal nicht ganz so scharf, wie es sein könnte, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Wenn das Problem mit der Frontlinse nicht wäre, hätte ich hier glaube ich das beste Zoom-Objektiv in meinem Arsenal vor mir. So ist es leider ein bisschen gehandikapt...

Nächstes Mal: Kontrastprogramm mit einer kleinen Kompakten, die wahrscheinlich nur einen Bruchteil das hier getesteten Objektives gekostet hat.

Schwarz-weiß und analog, Teil 123: Sigma-Test in Blankenberg

Film: Fomapan 100 #27, Kamera: Canon EOS 10s, Objektiv: Sigma Zoom 28-70mm 1:2.8, August 2021

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Heute mal wieder ein Artikel mit s/w-Fotos. Wird Zeit, dass ich das neue Jahr endlich mal gebührend begrüßen, was eignet sich da mehr zu also so eine schöne unrunde Zahl: Schwarz-Weiß-Eintrag Nummer 123! ;-) Außerdem habe ich gerade eh wenig Zeit, da sind vorbereitete Artikel willkommen. Deswegen kann der geneigte Foto-Connoiseur heute die Mitte des Films genießen, den ich testweise mit dem provisorisch reparierten Sigma auf der EOS vom Kunden gemacht habe, als wir letzten August in Blankenberg waren. (August! Was gäbe ich drum, wenn wieder August wäre und ich mir nicht ständig die Füße abfrieren müsste...)

Auf dem Weg zur Burg rauf lagen überall bemalte Steine am Wegesrand, die ich gerne als Motiv angenommen habe. (ca. 1/125s, f/5,6, bei 70mm.) Auf diese Entfernung nah am unteren Ende der Fokus-Skala muss man schon ein wenig abblenden, damit der Stein tatsächlich auch scharf wird und trotzdem haben wir hier im Hintergrund ein ziemlich sanftes Bokeh mit ganz hübschen Blendensechsecken. Dieses Objektiv gefällt mir tatsächlich richtig gut, direkt im ersten Foto heute! Dazu kommt noch eine recht aparte Aufteilung des Frames. Und Herzchen sind sowieso immer willkommen!

Weil der erste Stein so erfolgreich geworden ist, gleich der nächste: Einem UFO! (1/2000s, f/2.8, ca 50mm.) Vom Format her sieht das zwar weniger nach einem Flugobjekt aus, aber wer weiß, was die Aliens sich alles so ausdenken. Auf jeden Fall ein interessanter Test Case für Normalbrennweite bei Offenblende. Ich habe den Eindruck, das Bild könnte ein ganz kleines bisschen schärfer sein; wahrscheinlich ist das Fokus-Element wieder in Bewegung geraten, nachdem ich scharfgestellt hatte. Ich nehme das also mal als Fehler des Fotografen bzw. dieses speziellen Objektiv-Exemplars so hin. Aber insgesamt ist die Schärfe schon ausreichend.


Steine könnten sowieso das Motto für dieses Eintrag sein, denn als nächstes haben wir steinerne Kunst, gestapelt und mit einem Metallpfosten in der Mitte gesichert. (ca 1/500s, f/5,6, ca. 35mm.) Im Weitwinkelbereich merkt man schon, dass die Unschärfe im Hintergrund schnell nachlässt, sobald man zwei Blendenstufen abblendet. Insgesamt aber doch durchaus ganz OK. Ich hatte allerdings gehofft, dass die in der Unendlichkeit verschwindende Mauer etwas besser heraus käme. Aber da hätte ich wohl ncoh etwas mehr abblenden müssen.

Das nächste Bild ist so ein richtiges Touristenfoto: Die Mauer der Burg zwischen den Bäumen. (1/250s, f/8, bei 70mm.) Nicht so richtig interessant, aber ein weiterer Test der geschlosseneren Blenden und vollem Zoom. Die Bäume verdecken leider sehr viel von der Mauer, aber die einzelnen Steine sind gerade noch so auszumachen. Wie man an den Wolken sieht, besonders gutes Foto-Wetter war eh nicht, insofern bin ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis, das etwas langweilig daher kommt.


Im Nahbereich glänzt das Objektiv hingegen wirklich, wie man auch wieder beim Schneckenhaus am Stein sehen kann. (1/180s, f/8, bei 70mm.) Selbst bei f/8 noch annehmbare Unschärfe im Hintergrund und viel scharfe Details im Vordergrund. Eine oder eine halbe Blende schneller belichtet und das Schneckenhaus wäre wahrscheinlich perfekt. So ist es im oberen Teil leider etwas über. Man sollte sich halt nicht immer auf die eingebauten Belichtungsmesser verlassen, bzw. hin und wieder mal eine Punktmessung vornehmen! ;-)

Am Eingang zum Burgbereich steht übrigens diese geschnitzte Eule und beäugt alle Besucher. (1/125s, f/4, ca. 50mm.) Das habe ich mal zum Anlass für ein Portrait genommen. Hätte allerdings etwas tiefer zielen müssen. Mein Fehler. Der Hintergrund ist ganz OK, das Gesicht der Eule ist ebenfalls recht scharf und mit dem leichten Licht von der Seite auch relativ interessant ausgeleuchtet.

Das nächste Foto ist dann wieder etwas experimenteller: Das Kreuz vor dem Burgturm. (1/1000s, f/2,8, bei 28mm.) Hier sieht man die Grenzen des Machbaren: Trotz Offenblende ist die Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund gerade noch so OK. Mit meiner Digitalen hätte ich hier die 28er Festbrennweite weiter auf f/2 aufgezogen und hätte entsprechend weniger Schärfe im Hintergrund. (Das digitale ist aus einem leicht anderen Winkel aufgenommen und aus etwas größerer Entfernung, aber ich hoffe, man kann trotzdem erkennen, was ich meine.) Aber für das, was es ist - ein Zoom -, macht es ganz brauchbare Fotos selbst in dieser Situation.


Die nächste Kunst, die uns begegnet ist, habe ich dann nochmal für ein Portrait genutzt, dieses Mal aber eher im Weitwinkelbereich des Zooms. (1/1000s, f/2,8, ca.35mm.) Interessant hier: Der Motion-Blur-Effekt in den oberen Ecken, in denen das Licht durch die Blätter scheint. Sehr cooles Bild, da habe ich rein zufällig genau die richtige Entfernung getroffen. Im Sucher habe ich diesen Effekt nämlich nicht wahrgenommen. Wie immer, wenn mir ein Bild sehr gut gefällt, weiß ich nicht, was ich noch dazu schreiben soll. ;-)

Auch die Silhouette der Stahltreppe, die hinauf zu einem der Türme führt, gefällt mir richtig gut. (1/2000s, f/4, ca. 35mm.) Ich bin tatsächlich erstaunt, dass der Foma hier aus den dunklen Stellen noch so viel Details herausholen konnte. Geplant hatte ich nämlich, dass nur der Himmel Struktur hat und der Vordergrund praktisch komplett schwarz sein sollte. Aber so geht es auch und sieht vielleicht sogar noch besser aus.


Apropos Metall und nach oben gelangen: Die Aluleiter an der Mauer wollte auch noch unbedingt auf ein Foto! (1/180s, f/8, ca. 50mm.) Interessantes Foto. Habe hier extra so weit abgeblendet, um wirklich alles scharf zu bekommen. Und tatsächlich sind nur die Äste ganz unten links leicht unscharf.

Dann war mal Zeit für ein echtes Weitwinkelfoto mit beiden Türmen drauf. (1/180s, f/8, bei 28mm.) Eigentlich handelt es sich hier auch wieder um so ein typisches Touristenfoto, bei dem man am Ende eigentlich gar nicht weiß, warum man es eigentlich gemacht hat. Die Spätsommerstimmung und den einsetzenden Herbst habe ich aber glaube ich ganz gut eingefangen.


Ein Foto von im Turm darf natürlich auch nicht fehlen, was bei Offenblende tatsächlich gerade noch so möglich war, indem ich die Kamera auf dem Geländer abgestellt habe. (0,7s, f/2,8, ca. 60mm.) Ich fand das Licht und die Schatten auf der Treppe jedenfalls ganz besonders. Kommt nicht hundertprozentig so raus, wie ich es erwartet hatte, aber gut genug allemal. Leider ist das Ganze aufgrund der ewig langen Belichtungszeit trotz Abstützen etwas verwackelt. Das gibt dem Bild aber gleichzeitig eine gewisse Weichheit, die mich an Schlossgespenster erinnert. Hui Buh! ;-)

Kreuze von unten fotografieren, das hatte ich ja heute schon mal, aber hier am Parkplatz habe ich es mal von hinten gemacht. (1/125s, f/2,8, bei 28mm.) Den Verzerrungseffekt sieht man trotz einer ähnlichen Situation hier nicht, die Bäume und Blätter sind wohl noch zu nah. Die Trennung zwischen Vordergrund und Hintergrund ist auch hier gerade noch ausreichend, weiter öffnen ist leider nicht drin. Vielleicht hätte ich zusätzlich mal den Blitz anwerfen sollen, um auch einen farblichen Unterschied herein zu bringen. Keine Ahnung, wie die EOS Aufhellblitzen handhabt, müsste ich mal in die Anleitung schauen.


Zuletzt noch ein Schneckenhaus, dieses Mal zwischen Efeu. (1/125s, f/5,6, ca. 50mm.) Auch eines der interessanteren Bilder an diesem Tag. Schnecken sind ja immer sehr fotogen, und wenn sie zwischen Blättern herum kriechen, ganz besonders. Dieses Exemplar hat, bevor es sich wegen der Trockenheit eingekapselt hat, aber offenbar noch ein bisschen Ballast abgeworfen. ;-)

Das war es für heute, beim nächsten Mal gibt es den Rest des Films. Den habe ich mal wieder im Hennefer Kurpark verschossen. Das Wetter soll ja schlecht und kalt bleiben, also werde ich sicher bald eine Gelegenheit finden, den Artikel zu veröffentlichen. Dann gibt es auch ein endgültiges Fazit.