Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 273: Dreigeteilte Rheinauen #2 - Unterm Posttower

Fomapan 200 #8, 27. Februar 2024
  • Chinon CP-7m, Auto Zoom Chinon 1:3.5-4.5 35-70mm, Auto Zoom Chinon 1:4-5.6 70-210mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 5:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5, 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Weiter geht es auf der anderen Seite des Rheins, wo wir dann wieder in Richtung Norden unterwegs waren, um in die Stadt zu kommen. Hier in den Rheinauen kommt man ja an den wildesten Sachen vorbei, die im Februar-Licht und im Februar-Regen auch irgendwie mal ganz anders aussehen als sonst, wenn wir manchmal noch nach den Flohmärkten hier rumlungern. Es gilt weiterhin: Ich habe die f-Werte aufgeschrieben, die auf dem Blendenring stehen, nicht die effektiven. Bei vollem Zoom muss da also auf jeden Fall eine Stufe drauf, alles dazwischen kann man nur raten.

Da sind zum einen die riesigen Lollies, die reflektierend in der Gegend rum stehen. (1/500s, f/11, 35mm.) Habe hier für den trotz des Wetters noch immer recht hellen Himmel belichtet, um eben die besagten Reflexe auf dem polierten Stahl (Alu?) zu erwischen. Herausgekommen ist ein recht spannendes Bild, finde ich, leicht abstrakt, aber trotzdem spielt die Natur fast eine größere Rolle als die Kunst. Außerdem merkt man, das kleine Zoom ist nicht wirklich schlechter als all die anderen Normalzooms dieser Zeit. (Man muss ja auch mal loben, wenn was funktioniert. ;-)) Wobei ich bei f/11 auch kein anderes Ergebnis erwartet habe!

Ein paar Meter weiter stehen die Abgüsse der römischen Grabsteine. (1/500s, f/5,6, 35mm.) Wobei das ja eher Gedenksteine sind, wenn ich mich an mein kurzes Geschichtsstudium zurück erinnere. Die Dinger standen im Allgemeinen ja an den Ausfallstraßen, damit sie möglichst viele Leute sehen konnten, und nicht auf irgendwelchen Friedhöfen, um tatsächliche Gräber zu markieren, wie wir das in modernen Zeiten handhaben. Jedenfalls fällt hier direkt die Kontrastarmut ins Auge, die wohl auch wieder vom bedeckten Wetter her rührt. Schärfe und der restliche technische Kram sind hingegen eigentlich gut. Schon witzig, dass wir die Namen von Leuten kennen, die seit 2000 Jahren tot sind. Frage mich, ob in 2000 Jahren auch irgendwer Abgüsse von unseren Grabsteinen in irgendwelche Parks schleppen wird. (Bei der derzeitigen weltpolitischen und Klima-Lage bezweifle ich das ein bisschen, dass unsere Zivilisation bis dahin durchhält.)


Der Totempfahl ist ja immer ein beliebtes Motiv, im Winter mit den kahlen Bäumen im Hintergrund noch mal extra. (1/250s, f/5,6, 70mm.) Den Posttower im Hintergrund sieht man erst auf den zweiten Blick, der versteckt sich recht gut hinter den Bäumen. Hübsches Bild, eigentlich. Ob ich das wohl in meinen Kalender rein machen darf, oder krieg ich dann wieder vorgeworfen, ich wäre so deprimierend.

Apropos Posttower, der glänzte auch mal wieder kräftig im Licht. (1/2000s, f/8, 35mm.) Hier habe ich wieder bewusst ein bisschen unterbelichtet, zum einen, um den Himmel mit seinen Wölkchen besser raus zu kriegen, zum Anderen wegen der Lichtspiegelungen auf den schräg stehenden Fenstern. Gefällt mir auch ganz gut, sieht schon ein bisschen nach Abendstimmung aus.

Die folgenden vier Bilder sind von den Mädels, die da unterm Posttower rum stehen. (1/250s, f/8, 35mm - 500s, f/5,6, 35mm - 1/1000s, f/3,5, 70mm - 1/1000s, f/3,5, ~60mm) Das ist Kunst und die werde ich jetzt nicht alle einzeln vorstellen. Wer mehr darüber erfahren will, der kann ja mal nach den Frauen unterm Posttower suchen.


Meine Frau findet das ja ganz furchtbar und fragt sich immer, wieso ich da stehenbleibe, um Fotos zu machen. Aber ich glaube, die Künstlerin hatte da schon sehr spezifische Aussagen im Kopf, als sie diese vielen Facetten von Frau zusammen aufgestellt hat. Ich kann allerdings nur spekulieren, denn ich habe ja bekanntermaßen keinen blassen Schimmer von Kunst, ich mach nur welche mit meinem Fotoapparat und hoffe, dass es irgendwo irgendwen gibt, der meine Fotos mag. ;-)

Kunst steht da in der Gegend ha auch sowieso noch genug rum, so auch dieser verbogene Stahl-wasauchimmer. (1/2000s, f/3,5, 35mm.) Wie man sieht, ich war ganz froh, dass die Kamera so schnell belichten kann, als die Sonne plötzlich aus dem Hinterhalt heraus kam. Da war der Film nämlich plötzlich fast schon zu schnell. Wobei ich ja mal sagen muss, dass der Foma 200 im Allgemeinen eine ganz gute Figur macht, finde ich. Noch nicht ganz so körnig wie der 400er und zugleich ein bisschen empfindlicher als der 100er - wobei böse Zungen ja behaupten, das wäre eh alles die gleiche Emulsion, die man nur anders entwickelt. Glaube ich aber eher nicht, nachdem ich so viele davon verballert habe.


Verdrehter Stahl scheint da so ein Thema gewesen zu sein, als hier die Skulpturen aufgestellt wurden. (1/2000s, f/3,5, 70mm.) Wobei ich dieses Bild recht spannend finde: Gute Aufteilung von Vorder- und Hintergrund. Weit offen ist das kleine Normalzoom scheinbar ein bisschen weicher, oder habe ich den Fokus nicht richtig getroffen. Passt aber eigentlich ganz gut zum harten Stahl.

Und zuletzt mal wieder die Weltkugel, oder was soll das darstellen? (1/1000s, f/5,6, ~50mm.) Auch hier: Schöne Komposition, Baum vorne, Baum hinten, dazwischen die Kugel, ganz im Hintergrund der Rhein. Eigentlich kann man hier wirklich sehr schön spazieren gehen, fällt mir mal wieder auf. Abwechslungsreich in den Rheinauen.

Um letzten Teil dieses Films geht es dann beim nächsten Mal am Rhein entlang. Ich freu mich schon.

Schwarz-weiß und analog, Teil 273: Dreigeteilte Rheinauen #1 - Gänse und Schwäne

Fomapan 200 #8, 27. Februar 2024
  • Chinon CP-7m, Auto Zoom Chinon 1:3.5-4.5 35-70mm, Auto Zoom Chinon 1:4-5.6 70-210mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 5:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5, 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Diesen und die folgenden beiden Artikel hätte ich eigentlich genau so gut in einem großen Eintrag abhandeln können, sind die Bilder darin doch alle am gleichen Tag entstanden. Aber irgendwie ergibt sich eine recht natürliche Sortierung, da der erste Teil - also der heutige - sich zB nur mit Viechern beschäftigt, nämlich Wasservögeln in den Rheinauen. Nun fotografiere ich ständig eben solche, das ist nichts Besonderes. Was diesen Eintrag anders mach: Ich habe nicht nur mal wieder einen s/w-Film in eine alte Kamera eingelegt, ich habe bewusst einfach mal die gewählt, zu der ich zwei passende Zooms habe, ein normales und ein Tele: Eine der beiden Chinon CP-7m, die ich in meinem Besitz habe. Ich bin immer wieder erstaunt, was für gute Fotos diese Kamera mit den Festbrennweiten produziert, und da dachte ich mir, es wäre noch mal an der Zeit zu schauen, was die beiden Zooms ([1], [2]) können, die ich ja mehr oder weniger zufällig in meinem Besitz habe. Die habe ich zwar durchaus schon mal getestet, aber die Brennweitenbereiche der beiden sind schon sehr spannend, sodass ich mir gedacht habe, an einem sonnigen Februar-Tag wie diesem könnte man die noch mal durchnehmen.

Direkt im ersten Bild von den Gänsen sieht man, dass der Fomapan 200 in der Entwicklung erstaunlich kribbelig geworden ist. (1/1000s, f/4, 210mm - Anmerkung: Ich habe die Blenden-Werte nicht in effektive Blenden umgerechnet, sondern nur aufgeschrieben, auf welcher Position der Blendenring stand; wenn hier von mir also f/4 notiert wurde, ist das Bild bei vollem Zoom wohl tatsächlich mit effektiv f/5,6 aufgenommen.) Ebenso ist die Vignettierung recht deutlich zu erkennen. Im Gegensatz zum Kopf der Gans, die ich angepeilt hatte, denn die hat genau im "richtigen" Moment entschieden, dass sie lieber nicht auf dem Foto sein möchte und den Schnabel unter den Flügel der abgewandten Seite gesteckt. Ja, danke für nichts! ;-)

Im zweiten Bild habe ich dann aber eine der drei richtig getroffen und man sieht gut, wie heftig die Blendenbälle verzerrt sind - so sehr, dass ich schon beinahe von einem Swirly Bokeh reden würde. (1/1000s, f/4, 210mm.) Faszinierend, denn bei diesem relativ modernen Tele-Zoom hätte ich das eher weniger erwartet. Scheinbar hat es im Innenleben noch ein recht altmodisches Design, was hier die volle Retro-Experience auf den Film gebrannt hat. Das Motiv selber ist hingegen ziemlich perfekt abgebildet, so man das auf dem billigen Foma bewerten kann.


Eines der wenigen Bilder ohne Viecher (oder Gewächse) ist der Posttower in der Entfernung, den ich hier allenfalls ein bisschen heran gezoomt habe. (1/500s, f/8, ~100mm.) Die Vordergrundunschärfe im Pampasgras unten links ist ganz nett geworden. Ansonsten kann man auch bei diesen Einstellungen kaum was an der Abbildungsleistung aussetzen. Die Vignettierung ist definitiv weg und die Schärfe stimmt.

Apropos Pampasgras: Hier ein Büschel aus der Nähe. (1/500s, f/5,6, ~180mm.) Mit zunehmendem Zoom-Faktor und abnehmender eingestellter Blende wird hier die Abschattung in den Ecken wieder deutlicher. Die Blende ist scheinbar nur 6-blättrig, wie man am einzigen Lichtpunkt im Hintergrund sehen kann, der in diesem Fall so ganz alleine tatsächlich etwas ablenkend wirkt. Ansonsten auch hier keine größeren Beanstandungen.

Schwäne gibt es in den Rheinauen ja auch zu Hauf, hier ein noch nicht ganz durchgefärbtes Jungtier. (1/1000s, f/3.5, ~65mm.) Mit dem kleineren der beiden Objektive ist ebenfalls recht gut arbeiten. Weit offen ist es bereits recht scharf und lässt trotzdem eine nette Unschärfe im Hintergrund zu, zumindest wenn man ein wenig rein zoomt so wie hier. Die effektive Blende sollte hier auch maximal einen Finger breit über f/4 liegen, was auch das wäre, was ich an einer Festbrennweite eingestellt hätte, um diese Portraitaufnahme zu machen. Also kein großer Verlust, hier ein Zoom zu verwenden.


Was ich eher recht spannend finde, ist die Tatsache, dass ich es tatsächlich geschafft bekommen habe, einigermaßen korrekt zu fokussieren, auch wenn das sein Revier verteidigende Männchen recht zügig auf mich zu geschwommen kommt. (1/1000s, f/3,5, 70mm.) Der Freund ist zudem ein bisschen über, so strahlend weiß wie er hier erscheint. Dafür erscheint das Wasser im Hintergrund schon fast ein bisschen zu dunkel. Es war ein sehr heller Tag, wie man sehen kann. Nettes Foto, auch wenn der Kollege eher im vollen Imponier-Modus ist! ;-)

Andere Wasservögel hatten bereits ihre mehr oder weniger frisch geschlüpften Jungtiere dabei, wie hier diese Nilgans. (1/500s, f/3,5, 70mm.) Niedlich. Auch wenn die Färbung im Muttertier bei dieser s/w-Aufnahme nicht raus kommt und die Komposition nicht ganz meinen üblichen Vorstellungen entspricht - ich hätte etwas höher zielen sollen; so viel Gras im Vordergrund braucht doch keiner, da wäre ein bisschen mehr Kontext in Form von Brücke und Himmel im Hintergrund wünschenswert gewesen.

Auch die Ägypter waren nicht so begeistert vom Paparazzo und haben much laut angeschimpft. (1/750s, f/3,5, 70mm.) Deswegen ist dieses Bild auch sehr schief geraten, weil ich eigentlich gerade abbrechen und mich zurückziehen wollte, um die Tiere nicht zu sehr zu stören. Naja, immerhin ist ein witziges Bild dabei raus gekommen. ;-) Das zudem erstaunlich scharf und unverwackelt ist.


Den schlafenden Schwan habe ich hingegen nicht richtig scharf gestellt, da muss ich wohl noch mal zum Optiker! :-D (1/500s, f/4, ~100mm.) Da gibt es kein drum herum Gerede, das hab ich wohl verbockt. Was schade ist, denn das Bild selber ist eigentlich ganz gut geworden, so von der Komposition her. Auch der schlafende Kollege im Hintergrund passt ganz gut. Dumm gelaufen.

Das war aber auch der einzige größere Unfall auf meiner Safari und die nun folgenden Kanadagänse sind richtig gut getroffen. (1/500s, f/4, ~120mm.) Mit langen Zooms kann man auch bei mittleren Blenden schöne Hintergrundunschärfe hin bekommen und das hier ist der Beweis. Ein Foto, das vielleicht sogar einen Abzug wert wäre, so ich denn mal endlich dazu kommen würde, den Vergrößerer aufzubauen. ;-)


Und noch ein Kanadier. (1/250s, f/5,6, 210mm.) Sitzt da auf seinem Stein, als könnte er kein Wässerchen trüben. Dabei denkt es er sicher gerade darüber nach, wie er mithilfe von Poutin die Weltherrschaft übernehmen könnte! (Und das wäre nicht mal das Schlechteste, wenn man so an die Alternativen denkt! ;-)) OK, ich bin wieder albern, aber zu manchen Bildern bleibt einem ja nicht viel anderes zu sagen außer vielleicht: Ja, das ist ein Bild von einer Gans vor dem Wasser im Tümpel der Rheinauen. So what? ;-)

Ähnlich sieht es mit dem langen Hals des Schwans auf dem nächsten Bild aus. (1/500, f/4, 210mm.) Auch hier wieder: Das Tier ist so blendend weiß, dass es förmlich einen Halo um sich gebildet hat. Und es ist ebenfalls ein bisschen unscharf, aber durch das Überstrahlen fällt das gar nicht so sehr auf. Nur wenn man sich unten am Rand die Steine anschaut, sieht man, dass die Fokusebene deutlich hinter dem Tier liegt. Wie gesagt, mein Fehler. Das war, bevor ich die neue Brille bekommen habe.


Zum Schluss noch diese "normale" Gans. (1/250s, f/4, 210mm.) Ja, davon gibt es auch noch welche, auch wenn man das manchmal gar nicht glauben kann, weil man nur noch die Exoten sieht, gerade hier in Bonn, wo die Leute sie offenbar noch immer füttern, obwohl überall Schilder stehen, dass man das nicht machen soll. Aber immerhin: Eine Gans, die auch ganz nett abgebildet ist. Hat den Kopf eingezogen, als ich abgedrückt habe. Scheint an diesem Tag so ein Thema gewesen zu sein und vollendet so auch den Kreis mit dem allerersten Foto. ;-)

Nächstes Mal: Fotos in der Nähe des Posttowers. Ich bin selber ganz gespannt, denn ich hab die vor bald zwei Monaten hochgeladen und kann mich schon kaum noch erinnern. ;-)

Frankfurter Filme

Mittagspause: Zwei Filme entwickelt. Deswegen hatte ich gestern ja das frische D-76 angerührt, damit das bis heute auf Gebrauchstemperatur abkühlen konnte. Zudem habe ich eben schnell auch mal neuen Fixierer angesetzt, der alte war jetzt schon bei so ca. 18 Entwicklungen bei 1+5 und 600ml angekommen. Habe dann dieses Mal gleich einen ganzen Liter gemacht, auch wenn ich erst mal eine Flasche suchen musste, um das da alles rein zu kriegen. Hatte aber den Vorteil, dass in der Adifix-Flasche noch ganz genau (ungefähr) 166ml drin waren, was mit 833ml Wasser genau die richtige Verdünnung ergibt und ich somit die leere Flasche entsorgen konnte. Da stand übrigens ein Produktionsdatum aus dem Sommer 2022 drauf, aber kein Verfallsdatum. Verfällt Fixierer eigentlich nicht?


Jedenfalls habe ich beide Filme in die große Paterson-Dose getan, obwohl das eine ein ISO 400 und das andere ein ISO 100 Kentmere war. Die Entwicklungszeit für den 400er liegt bei 9:30 Minuten und für den 100er bei genau 9. Das ist ein Unterschied von 5%, wenn ich also 9:15 Minuten entwickle, sollte das mehr oder weniger in der Schwankungsbreite meiner persönlichen Präzision liegen. Also auch egal und ich hatte echt keine Böcke, für die halbe Minute Unterschied nachher doppelt so lang vor dem Spülbecken rum zu lungern.

Und die Ergebnisse sehen auch sehr brauchbar aus. Das Experiment gibt mir also recht: Der Unterschied ist (zumindest auf den ersten Blick) nicht sichtbar. Mal sehen, was der Scanner später dazu sagt. Jetzt muss das aber erst mal unter der Dusche schön trocken werden, was bei dem Sauwetter da draußen sicherlich nicht ganz so leicht sein wird. "Markantes Wette"... "100 Liter in 24 Stunden"... solche Aussagen geisterten gestern durch die Wetternachrichten.



Da fällt es auch kaum auf, dass ich mal wieder Wasser verschwendet habe. So eine Filmentwicklung verbraucht schon ganz schön viele Ressourcen. Hätte mir ein umweltfreundlicheres Hobby suchen müssen. Silber ist sicher auch nicht nachhaltig... ;-) Egal, solange es noch geht, leben wir wie die Schweine und nach uns die Sintflut. Oder auch gleichzeitig, dann haben wir da auch noch was von! :-D

So, jetzt aber dringend die Viecher für die Viecher von meinem Bruder besorgen, da muss ich morgen mal wieder vorbei, es ist Fütterungszeit.

Kodak D-76 (neuen Entwickler angesetzt)

Ich liebe den Geruch von Hydrochinon am Morgen! (Oder ist es das Metol, das so müffelt?)

Habe ich tatsächlich damals nicht dokumentiert, wie ich meine aller erste Tüte Kodak D-76 angerührt habe? Das muss aber mal ganz dringend nachgeholt werden! Da trifft es sich gut, dass ich ja aus Frankfurt/Bad Homburg zwei Filme mitgebracht habe, die auf Entwicklung warten, die ich aber nicht in das gute alte Adonal/Rodinal einlegen möchte. Deswegen habe ich mich heute morgen mal ans Spülbecken gestellt und die Tüte D76, die ich schon seit einem Jahr rum liegen habe, angesetzt. Das Zeug wird ja auch nicht besser. (Gilt das Verfallsdatum eigentlich nur für das Pulver oder erstreckt sich das dann auch auf die angesetzte Stammlösung? ;-))


Wie man sieht, ich habe wieder das gleiche Problem wie immer: Mein Thermometer geht nur bis 40°C und viel heißer möchte ich es eigentlich auch nicht machen. Da die Heizung aber soweit ich weiß auf 55° eingestellt ist, nehme ich einfach das heißeste, was da aus dem Hahn kommt. Ich nehme an, dass das schon ungefähr passen wird. Uns siehe da, das Pulver löst sich einwandfrei auf. Ich habe den Eindruck, es löst sich sogar um einiges besser als damals bei meinem ersten Ansatz vor... über zwei Jahren? Verdammt lang her.

Vor allem habe ich den Eindruck, es löst sich besser als das Fomadon P, das ich bis vor Kurzem noch in Benutzung hatte. Ich glaube, da ist die amerikanische Chemie der tschechischen vielleicht doch ein bisschen weiter voraus? Dafür musste ich beim Fomadon keine Verlängerung nach jedem Film vornehmen. Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, ob das bei D-76 tatsächlich nötig ist. Im Netz behaupten das alle, aber wenn ich mich an die letzten Filme zurück erinnere, die ich mit dem vorherigen Ansatz entwickelt habe - jeweils immer mit +10% pro Film - habe ich den Eindruck, dass die recht dunkel geworden waren. Ich mein, ich mag Kontrast, aber vielleicht versuche ich dieses Mal etwas kürzere Verlängerungen. Was soll schon schief gehen?! ;-)


Ansonsten bin ich jetzt wieder vollstens ausgerüstet für die nächsten zehn Filme. Es wird ja jetzt Herbst, mal sehen, was mir das alles vor die Linse geweht wird. Wobei ich glaube ich in näherer Zukunft keine so großen Ausflüge geplant habe. Naja, aber irgend eine Gelegenheit zum Fotografieren ergibt sich ja immer. Und wenn es wieder der Test einer alten Kamera ist. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 272: Rosenmontag in Hennef

Kentmere 100 #10, 12. Februar 2024
  • Olympus OM-2 SP, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 11:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5, 4:30 Minuten, Adoflo II 1+200
Man, was bin ich hinterher mit meinen s/w-Fotos. Es ist September, während ich das hier schreibe, und ich bin endlich im Februar. Bis ich das veröffentliche, ist es sicher Oktober. Schlimm. Schlimm, schlimm.

Was ist im Februar? Karneval. Geh ich da hin? Normal nicht, aber um Fotos zu machen, mache ich eine Ausnahmen. Deswegen habe ich mir die Olympus OM2 geschnappt und schon war direkt wieder ein Film voll. Da diese Kamera und alle drei Objektive, die ich hier verwendet habe, bekannt sind, werde ich mich mit der Beschreibung der Bilder auch ein wenig kürzer fassen. Schließlich stehen uns hier 38 Fotos bevor. Nur so viel sei gesagt: Die Zuikos sind wie immer superb, mit das liebste, was ich zum Fotografieren benutze. Aber auch das vergleichsweise günstige Makinon macht wie immer einen guten Eindruck, Ich hatte mit dem Wetter auch einigermaßen Glück, als ich kurz entschlossen zum Zoch gegangen bin: Viel Licht aus tiefem Winkel, also recht kontrastreich alles. Das merkt man auch daran, dass ich hier den ISO-100-Kentmere benutzten konnte, ohne auf irgendwas verzichten zu müssen.

Fangen wir an mit den Wagen, die an mir vorbei kamen, bzw. an denen ich vorbei defilier bin: Bunt und Jeck! (1/500s, f/4, 50mm.) Eines muss man dem Karneval ja lassen: Im Allgemeinen ist er bunt und recht liberal, was das Jecksein angeht. Soll heißen: Die Vorurteile halten sich in Grenzen und das ist schon was in diesen brau-blauen Zeiten. Ich finde es ja immer wieder witzig, s/w-Bilder von so bunten Sachen zu machen; das eröffnet eine andere Perspektive. Ähnlich ist es bei der KG Rot Weiß Bröl. (1/500s, f/4, 28mm.) Da fällt es nur weniger auf, denn die sind eh schon nur zweifarbig. Eher merkt man es bei dem Wagen mit den Minions, der hätte im Original mehr Farbe. (1/500s, f/4, 28mm.)


Das Dings da soll übrigens ein Löwenkopf sein, was man von der Seite nur ungefähr erkennen kann. (1/1000s, f/4, 50mm.) Das liegt aber auch am Schmetterling im Maul. Immerhin hat er eine im Wind wehende Mähne. Gefolgt von einem Trecker älteren Baujahrs, den ich ja auch nicht einfach so vorbei ziehen lassen kann, ihr kennt mich ja. (1/250s, f/4, 28mm.) Wie man sieht, ich habe viel mit f/4 gearbeitet, weil das Wetter und die Motive waren so. Nicht so bei den Kunterbunten: Die habe ich mal richtig schön abgeblendet, um das Maximum aus dem Makinon heraus zu holen. (1/250s, f/8, 28mm.)

Die Hexengruppe treffe ich ja auch jedes Jahr. (1/125s, f/4, 28mm.) Macht ja auch Sinn, die gehören ja irgendwie zum Inventar. Aber neben diesen eher modernen Kostümen läuft auch immer der ein oder andere traditionelle Gardist herum, mit Federn am Hut. (1/1000s, f/4, 50mm.) Knapp dahinter habe ich dann die Regenböegen getroffen, die ich hier auch abgebildet wissen will. (1/250s, f/8, 50mm.) Eines der wenigen Bilder, die ich irgendwie verbockt habe. Hätte mich weiter runter beugen sollen und näher ran wäre auch nicht falsch gewesen; so sieht das doch sehr nach einem Schnellschuss aus.


Der Karneval lässt auch immer wieder die Puppen tanzen, da trifft es sich ganz gut, wenn man welche dabei hat, also zB Schaufensterpuppen. (1/1000s, f/4, 50mm.) Aber auch starke Männer sind vertreten, ich glaube, der Name war Kirin, wenn ich mir das richtig notiert habe? (Unbekannte Zeit, f/4, 50mm.) Und ich glaube, die Parkscheiben habe ich auch schon mal gesehen. (Unbekannte Zeit, f/4, 50mm.)

Wenn dr Zoch n Zoch dabei hat, wird es schon ein bisschen meta, oder? (1/500s, f/4, 50mm.) Normalerweise trifft man auf dem Zug ja mehr so Trecker als Zugmaschinen. (1/125s, f/4, 28mm.) Wieder ein Prachtexemplar erwischt. Aber besonders sind immer die Leute, die in der Menge stehen und kreativ waren: Sind das einfach nur Bommeln am Hut oder die Pappnasen der erlegten Clowns? ;-) (1/1000s, f/2,8, 50mm.)


Oktopoden liefen auch wieder rum, sodass ich da auch eine gewisse Auswahl hatte. (1/1000s, f/4, 50mm.) Aber auch blaue Füchse waren vorhanden. (1/250s, f/4, 50mm.) Interessant, wie normal das auf s/w-Material aussieht, während das in der Realität eher mein Hirn verdreht hat. Man sieht hier halt nicht, dass das gar kein Rot war, sondern eben ein recht kräftiges Neonblau. Hin und wieder musste ich ob so viel Farbe meine Augen vom Zug lösen und sie in die nähere Umgebung schweifen lassen, weshalb jetzt auch der Beethoven dabei ist. (1/125s, f/8, 50mm.) Der ist ja ganz am anderen Ende der Stadt, wo sich auch das Eiscafe befindet, dessen Tüte ich auch mal wieder abgelichtet habe. (1/1000s, f/4, 50mm.) Die Äste im Hintergrund sind gerade noch weit genug entfernt, dass sie auch ein bisschen unscharf geworden sind, trotz f/4. Ich liebe ja alte Kameras, an denen man alles manuell machen kann, aber die recht langen Zeiten sind doch manchmal etwas hinderlich. Mit was modernem hätte ich da auf f/2 aufgeblendet. Aber die OM2 kann eben nur 1/1000s als schnellste Zeit.

Das war dann auch die Stelle, an der ich umgekehrt bin. Schließlich kam da hinter dem Ende der Strecke nicht wirklich noch was. Im Schnellimbiss hatten sie hingegen auch voll die Karnevalsstimmung, wie man an diesem Fritten-fressenden Steckenpferd sehen kann. (1/125s, f/4, 50mm.) Um den Rückweg aufzulockern, habe ich das Tele drauf gemacht und mit dem ein paar Schnappschüsse mitgenommen. Etwa diesen Punk. (1/125s, f/5,6, 135mm.) Überhaupt gab es hier ein paar sehr spannende Kopfbedeckungen zu sehen, wie etwa dieses Schiff. (1/500s, f/3,5, 135mm.) Rheinpiraten? Man weiß es nicht.


Ich bin immer wieder fasziniert, dass Hunde scheinbar recht wenig Probleme mit dem Radau und der Menschenmenge haben, die bei solchen Massenveranstaltungen abgeht. (Unbekannte Zeit, f/3,5, 135mm.) Der hier war aber total brav und guckte sehr interessiert dem Trubel zu. Und er hat auch nicht versucht, die Astronauten anzupieseln. :-D (1/1000s, f/3,5, 135mm.) Muss zwischendurch noch mal anmerken, wie hin und weg ich immer wieder von dem Zuiko 135mm bin. Das ist ja nicht unbedingt das hochwertigste Teil in meiner Sammlung, wenn es um die Werte geht, aber es macht einfach total geile Fotos! Auch und gerade weit offen! Und produziert dabei ein sehr schönes Bokeh, wie bei dieser Marschkapelle. (Unbekannte Zeit, f/3,5, 135mm.)

Es gibt auch weibliche Minions? Mit Kokosnuss-BH? (1/1000s, f/5,6, 135mm.) Faszinierend! Ach ja, und Prinzenpaare gibt es in der Stadt der hundert Dörfer ja auch genug, da hat ja jeder ein eigenes. Wer die beiden waren, weiß ich jetzt leider nicht mehr. (1/1000s, f/5,6, 135mm.) Übrigens: Wenn ich bei den Dateinamen an den Zeiten ein "o" anhänge, heißt das so viel wie "over", also dass eine Überbelichtungswarnung in der Kamera an gegangen ist. Das ist meist nicht sooo kritisch, wenn es nur eine drittel oder eine halbe Blende ist, mache ich das Bild meist trotzdem, besonders wenn es wie hier gegen das Licht oder den hellen Himmel oder eine angestrahlte Häuserzeile ist, da misst der Sensor meist eh ein bisschen zu viel. Man kann am Narren-Bild ja auch sehen, dass das ziemlich genau gleich aussieht, obwohl es die gleichen Werte ohne Über-Warnung hat. (1/1000s, f/5,6, 135mm.)


Schwarze Katze ist auch immer wichtig, besonders wenn sie von einem schwarzen Raben begleitet wird. (1/1000s, f/8, 50mm.) Für das Tele war sie allerdings etwas nah. Und es die Sonne ballerte da gerade voll drauf, deswegen auch die große Blendenzahl. Wenn im Februar die tiefe Sonne raus kommt und man dazu fast senkrecht stehende Dinge fotografieren will, passiert das, wie bei dem Stuhl im Kreisverkehr auch. (1/500s, f/8, 50mm.) Wie man sehen kann, hatte ich hier also schon wieder das andere Ende der Stadt erreicht; sozusagen das Ende vom Anfang, denn die Wagen waren mittlerweile alle weiter gezogen. Nur noch die Lok vom Zug kam vorbei. (1/1000s, f/2,8, 50mm.) Weiter öffnen konnte ich die Blende hier wieder nicht, aber auch so habe ich ein kleines bisschen Unschärfe in den Hintergrund bekommen. Weit offen wäre spannender gewesen, denke ich. Ich muss mir mal ISO 25 Film kaufen und dann im Schatten fluchen! ;-)

Von hier aus ging es dann auf den Heimweg, aber ich hatte noch sieben Pfeile im Köcher. Den ersten habe ich verschossen, indem ich dieses Outdoor-Arrangement vorm Schützenhaus fotografiert habe. (1/1000s, f/5,6, 50mm.) Müssen ja weg, ich wollte den Film zeitnah entwickeln. Und dann ein halbes Jahr im Archiv verschwinden lassen! ;-) Egal, in diesem Sinne habe ich dann auch die Beeren an den Bäumen da vor dem Restaurant Drei Eichen fotografiert, auch wenn das definitiv keine Eichen sind. (1/60s, f/5,6, 50mm.) Nach den vielen schnellen Zeiten war es ganz seltsam, mal auf das theoretische Minimum für diese Brennweite runter zu müssen, aber es war schattig. Beim Absperrfahrzeug, dass hier vor der Warther Kirche zur Sicherheit quer über die Straße geparkt war, sieht das schon wieder ganz anders aus, das stand in der prallen Sonne. (1/500s, f/8. 50mm.)



Auf dem Weg durchs Dorf nehme ich ja immer wieder gerne das Boot auf dem Trockenen mit. (1/1000s, f/4, 28mm.) Sharky! Eigentlich ein ganz nettes Teil. Nebenan habe ich dann noch die Tanks über den Zaun fotografiert, weil die in der Sonne so schön geglänzt haben. (1/1000s, f/5,6, 28mm.) Hier gab es auch wieder die Überbelichtungswarnung, aber wie man sieht, kann man die gut ignorieren, wenn man weiß, was man tut. ;-) Kurz vor Ende meines Fabruar-Ausflugs habe ich dann noch eine Efeu-Ranke mitgenommen. (1/125s, f/5,6, 28mm.) Und für U noch den üblichen Strommasten. (1/500s, f/5,6, 28mm.) Und dann war der Film voll.

Fazit: Die OM-2 SP ist eine richtig gute Kamera, die nur leider ein bisschen langsam ist, meiner Meinung nach. Aber das sind sie eigentlich alle in dieser Zeit; wenn man nicht gerade ein Profimodell gekauft hat, war das schnellste halt 1/1000s. Die Zuikos sind wie immer superb und auch das Makinon macht schöne Fotos. Kann ich alles durch die Bank weg empfehlen. ;-)