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Schwarz-weiß und analog, Teil 234: Hennefer Rosenmontag

Fomapan 200 #5, Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 5:00 Minuten, 21°C, Adofix Plus 1+7 (2.), 7:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Nachdem das inoffizielle Orga-Treffen vorbei war und wir wieder heimgekehrt waren, sind am Montag die Jecken durch das Dorf gezogen. (Jaha, so lange liegt der Film hier schon rum, seit Februar, seit Karneval. Ist bald schon wieder so weit!) Wenn das mal kein Grund ist, in die Stadt runter zu gehen und zuzuschauen, wie alle nach Kamelle rufen! ;-)

Die ersten beiden Bilder sind tatsächlich noch vom Film, den ich aus Arnsberg mit nach Hause gebracht hatte. Die beiden sind also auch in Adonal entwickelt, im Gegensatz zum Rest des Films, bei dem ich D-76 verwendet habe. Da ich aber bei beiden die gleiche Kamera verwendet habe und das Wetter offensichtlich das Selbe war, kann man hier vielleicht mal ganz gut sehen, wie sich die beiden Entwickler unterscheiden. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden kaum; erst wenn man in die 4k Bilder hinein zoomt, kann man feststellen, dass das Adonal die Körnung sehr viel stärker heraus bringt und die D-76-Fotos dadurch ein bisschen schärfer wirken. Letztere sehen durchaus etwas gleichmäßiger aus und ich habe den Eindruck, dass der Kodak-Entwickler auch ein bisschen besser mit den dunklen Stellen zurecht kommt, die beim billigen Foma ja gerne mal ein bisschen absaufen. Ansonsten tun sich die Bilder nicht viel. D-76 ist pro Film gerechnet ein wenig teurer, hat meiner Meinung nach aber den sauberern Look. Dafür kann man Adonal praktisch ewig aufbewahren, während einmal angerührtes D-76 irgendwann verfällt. Außerdem fällt beim Adonal die Rechnerei mit irgendwelchen Verlängerungsfaktoren weg, da man die Suppe nach Gebrauch einfach entsorgt. Am Ende kommt es also ganz drauf an, welchen Look man bevorzugt.

Aber zu den Bildern: Als erstes begegneten uns mal wieder diese kleinen Fläschchen mit Vodka-Mix, Magenbitter und anderem Schnappes, die die Dorfjugend geleert und dann stehengelassen hatte. (A, 1/4000s, f/4, 50mm.) Oh ja, es war im Gegensatz zum Sauerland in den Tagen zuvor sehr viel heller und man kann auch sofort sehen, dass das dem Foma sehr viel besser gefällt: Viel mehr Kontrast und Oompf! Die Flaschen sind geradezu unanständig scharf vor dem hellen Hintergrund. f/4 war hier genau die richtige Wahl. An der Struktur der Mauer unter den Flaschen kann man hervorragend den Bereich der Schärfe erkennen und das Leergut ist komplett abgedeckt, während danach alles in absolute Unschärfe zerfließt. Gefällt mir.


Beim zweiten Bild hatte ich gerade den Gaffel-Aufkleber auf dem Koffer am Gleis 9¾ scharf gestellt, als das geschminkte Kind über den Rand schaute, das aus diesem Grund natürlich unscharf ist. (A, 1/3200s, f/5,6, 50mm.) Aber das macht das Bild gerade besonders witzig, oder? Das Unerwartete ist immer... unerwartet! Allerdings, wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich vielleicht auf f/11 hoch gegangen, Licht war ja genug vorhanden.

Gezogen wurden die Karnevalswagen zum Teil von historischen Landmaschinen, bei denen ich ja eh immer direkt parat stehe. (A, 1/1000s, f/4, 50mm.) Dieser alte Hanomag jedenfalls durfte nicht an mir vorbei, ohne dass ich einen Schnappschuss davon gemacht hätte. Der Hintergrund dürfte gerne noch ein bisschen weicher sein, aber in dieser Situation habe ich die Blende so gelassen, wie ich sie eigentlich immer voreingestellt habe.

Kleine Schnapsflaschen sind uns nicht nur ein Mal begegnet, die konnte man praktisch an jeder Ecke finden. (A, 1/200s, f/4, 50mm.) So auch hier vor der Sparkasse im Schatten, wo ich die Blende ebenfalls nicht verändert habe, aber man an der Zeit sehen kann, dass der Schatten gleich zwei Blendenstufen ausmacht. Wieder hübsche Unschärfe im Hintergrund, wie ich es von diesem meinem E-Serien 50mm ja gewohnt bin. Einer der besten Käufe, die ich je getätigt habe, das Teil.


Dann ein sehr schnelles Foto vom Tiger, der vorbei gefahren kam. (A, unbekannte Zeit, f/2, 50mm.) Um ein bisschen mehr Separation zwischen Motiv und Hintergrund hin zu bekommen, habe ich hier die Blende praktisch ganz geöffnet, was auch sehr gut funktioniert hat. Zugleich sitzt der da in einem schön hellen Fleck und ich habe recht gut die Belichtung für diese Stelle hin bekommen - ich nehme an, ich habe die Spotmessung und die Exposure Lock Taste verwendet. Da es aber schnell gehen musste, habe ich mir weder diese Details noch die resultierende Zeit notiert.

Karneval und Día de Muertos sind zwar jetzt nicht unbedingt das Gleiche, aber warum nicht mal einen Umzugs-Wagen mit einem entsprechenden Motiv? (A, 1/6400s, f/4, 50mm.) Mexico lässt grüßen. Dieser bunte Totenkopf kommt jedenfalls auf dem s/w-Film extrem gut rüber, finde ich. Ich bin ja eh immer wieder erstaunt, was die s/w-Fotografie für Perspektiven eröffnet, wenn man solche übertrieben farbigen Motive damit aufnimmt. Zugleich ist der Himmel im Hintergrund ebenfalls ziemlich schön geworden, auch wenn man hier an den Rändern wieder sehen kann, dass diese leicht heller und fleckiger geworden sind, was wahrscheinlich an meiner Rotationsmethode liegt. Nachdem ich auf Inversionen umgestiegen bin, habe ich das nämlich - wie gesagt - nicht mehr so stark wahrgenommen.

Normalerweise mache ich ja keine Aufnahmen von Personen, aber wenn man im Zug mitgeht und sich dann auch noch so in Pose wirft, wenn man die Kamera sieht, dann ist das glaube ich als Einverständnis zu werten, dass man nachher auch im Internet landet, oder? Ich mein, es ist das Jahr 2023, ALLES landet im Internet! ;-) (A, unbekannte Zeit, f/4, 50mm.) Und das Ergebnis ist auch ein ziemlich cooles Bild. Wenn die die Leute jetzt noch kennen würde, würde ich denen mal einen Abzug zukommen lassen. Müsste eh mal den Vergrößerer in Betrieb nehmen, nachdem ich extra Papier und Entwickler dafür gekauft habe...


Die erste Geistinger Garde kam dann wohl auch als nächstes vorbei und ich habe diesen erstaunlich vollen Bart mitgenommen! ;-) (A, 1/800s, f/4, 50mm.) Wir standen hier ja zwischen Kreisverkehr und Bahnübergang, sodass die Wagen immer wieder anhalten mussten, um letzteren nicht zu blockieren. Schließlich gingen immer wieder die Schranken runter - auch an Karneval fahren Züge. ;-)

Noch ein altes Zugmaschinen-Gerät, dieses Mal ein luftgekühlter Eicher. (A, 1/320s, f/4, 50mm.) Das Ding machte einen ziemlichen Krach und schüttelte sich bei jeder Bewegung, aber trotzdem hat das Kind problemlos schlafen können. Ich bin immer wieder erstaunt, da kommt wohl der Spruch her "schlafen wie ein Baby!" Leider ist auch dieser Schnappschuss ein bisschen schief geworden. Trotzdem, auch hier würde sich ein Abzug lohnen, den man den stolzen Eltern zukommen lassen könnte, wenn ich die denn kennen täte. ;-)


Gleiches gilt für La Diva in ihrem dreirädrigen Transporter, der mit Blumen und Girlanden geschmückt war. (A, unbekannte Zeit, f/4, 50mm.) Ich bin ja eigentlich kein großer Karnevals-Fan, aber es macht Spaß, Menschen zuzuschauen, die Spaß haben! Das muss man dem Karneval auf jeden Fall lassen. Deshalb auf jeden Fall ein Foto, das sich gut im Archiv macht, dokumentiert es doch das, was wir im Allgemeinen als Kultur bezeichnen. Und der Straßenkarneval ist definitiv ein Kulturgut.

Was ich da als nächstes fotografiert habe, kann man gar nicht so gut erkennen, weil die unterschiedlichen Blütenfarben kaum unterscheidbar sind, aber der Dateiname verrät es dann doch: Ein Minion im Käfig! (A, 1/2000s, f/4, 50mm.) So viel Alufolie! Aber durchaus eine gute Idee, denn die glänzt metallisch und man hat so den Eindruck, dass es sich tatsächlich im Metallstäbe handelt und nicht bloß um Pappmaché. Und auch hier kann man sehen, dass die Leute Spaß hatten, als sie das gebaut haben. Und auch wenn ich ein Karnevalsmuffel bin, möchte ich allen anderen ihren Spaß nicht absprechen. Immerhin bekomme ich so die Gelegenheit für Fotos, auch wenn diese - so wie dieses Mal - nichts geworden sind. ;-)


Am Straßenrand lag dann in einem der Vorgärten eines Neubaus dieser Stuhl herum und ich konnte nicht dran vorbei gehen! (A, 1/3200s, f/4, 50mm.) Wenn der nicht so verbogen wäre, könnte man ihn glatt noch benutzen. Aber selbst, wenn man das Rohr wieder gerade bekommen würde, ist die Frage, wie lange der mich aushalten würde. ;-)

So, das war dann auch schon wieder das letzte Bild für diesen Eintrag. Nächstes Mal: Ein bisschen rund um Lanzenbach.

Mittagspause, Entwicklungspause

Heute mal kurz zwischendurch noch zwei Filme entwickelt. Der eine ist der vom letzten Wochenende, und das ist auch der, von dem die Bilder da unten sind. Der andere ist gestern mit der Post gekommen und gehört M. Den hat er mir zugeschickt, weil er wohl aus Versehen die Kamera geöffnet hat, ohne den Film zurückzuspulen. Er hatte da ein bisschen mehr Vertrauen in mich als in das Großlabor. Ich fühle mich geehrt! ;-)

Ich habe dann zur Feier des Tages mal den Jobo-Tank ausprobiert. Denn zwei unterschiedliche Filme mit völlig unterschiedlichen Zeiten wollte ich nicht in die gleiche Suppe legen. Außerdem wollte ich den Foma 400 von mir auch mal mit D-76 ausprobieren, was ich hiermit jetzt auch getan habe. Sieht gut aus.


Den Kentmere von M habe ich dann nur "normal" mit Adonal gemacht, weil ich da ganz genau weiß, was passiert, wenn ich das benutze. Und was soll ich sagen, es ist tatsächlich einiges noch ganz gut raus gekommen. Gut, da wo der Film flach in der Kamera lag, ist er natürlich durchbelichtet, aber wo er aufgewickelt war, sind die Bilder ziemlich normal geworden. Und der Jobo 1000 Tank funktioniert auch hervorragend. Die Spule funktioniert allerdings anders als die vom großen Paterson, das muss man den Film wohl mehr von Hand fixieren, also am Rand mit dem Daumen festhalten. Die scheint keine Festhaltekugeln zu haben. Hat natürlich den Vorteil, dass der Film sich beim Öffnen auch nicht verknicken kann, was mir schon öfter mal passiert ist bei den Paterson-Spulen. Und er ließ sich auch besser aufwickeln. Ich glaube, ich werde den demnächst mal öfter benutzen, wenn ich nur einen einzelnen in Adonal mache. (Wenn ich anderen Entwickler nehme, fülle ich die Paterson-Dose ja immer bis zum Anschlag mit 'nem halben Liter.)

So, und jetzt hier noch mein Film unter der Dusche, wo er fein vor sich hin trocknet. Sieht mal wieder ganz gut aus. Hatte ja noch keinen Foma 400 in D-76 probiert. Der Entwickler war jetzt auch schon das 9te Mal in Benutzung, musste also 80% an Zeit drauf legen. Trotzdem sieht er ziemlich genau richtig entwickelt aus. Trotzdem, muss dann wohl mal neuen kaufen. Ein mal noch, dann sollte der auch durch sein. Wird ja auch nicht jünger. Ist schon vom Mai, glaube ich. Was stand da noch mal drauf, wie lang der haltbar ist? Halbes Jahr oder drei Monate? Weiß nicht mehr...


Somit habe ich dann ja mal wieder einiges zu Scannen am Wochenende. Glaube nicht, dass ich das unter der Woche schaffe. Zu viel zu tun. So wie jetzt. Deswegen beende ich diesen Text dann jetzt auch mal. Bis später.

Schwarz-weiß und analog, Teil 233e: Tombraider Orga im Sauerland - Kreuzbergkapelle

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Der letzte Teil unseres Sauerland-Ausflugs geht schnell: An der Kreuzbergkapelle habe ich nur noch wenige Bilder gemacht. Das lag zum einen am nassen Februar-Wetter - was mich bei der Belichtung des 200er Films schon etwas eingeschränkt hat -, zum Anderen daran, dass doch nicht so viele Motive zu sehen waren, wir ich gehofft hatte. Gut, nach dem langen Tag war ich auch ein bisschen übersättigt.

Aber Schafe gehen immer. (M, 1/200s, f/8 (links) bzw. f/4 (rechts), 200mm.) Ja, beim ersten habe ich wohl nicht den Blendenring auf "offen" gedreht, bevor ich abgedrückt habe, deswegen ist das Bild schon ziemlich unterbelichtet gewesen. Im Gimp habe ich dann schon sehr heftig an der Kurve drehen müssen, um das Schaf noch so gut raus zu bekommen, wie es da jetzt im ersten Bild zu sehen ist. Schon erstaunlich, dass ich den Scan im 2 Stufen pushen konnte, ohne dass es allzu schlimm aussieht. Aber zum Glück habe ich das noch rechtzeitig gemerkt, daher sieht natürlich das zweite Bild mit der korrekten Blende sehr viel besser aus! Ziemlich schmutziges Tier, so ein Schaf, da kann es blöken so viel es will! ;-)


Beim Baumstumpf musste ich lange herum probieren, bis ich schließlich mit dem "Gesicht" zufrieden war. (A, 1/250s, f/2, 50mm.) Die (fast) offene Blende sort dafür, dass es sich wenigstens ein bisschen vom farblich sehr ähnlichen Hintergrund absetzt. Finde ich aber schon ziemlich böse, dass sie ihm die Wanderwegschilder auf die Stirn genagelt haben. Jaja, ich hab wieder Phantasie mit Hitze, ich gebe es unumwunden zu! ;-) (Wo kommt der Spruch eigentlich her? Schon wieder verlässt mich mein Googel-Glück. Stattdessen "meinten sie Fantasie?" Nein, ich schreibe das mit Ph, ich bin so alt, danke! ;-))

Da es sich bei der Kapelle wohl um was katholisches handelt, führt natürlich ein Pilgerpfad mit Bebilderung den Berg hoch. (A, 1/60s, f/4, 50mm.) So frontal und mit dem kahlen Busch dahinter hat das schon was. Sieht ein bisschen moderner aus, als ich mir sowas im allgemeinen vorstelle. Das Material sieht hier im Foto allerdings künstlicher aus als in natura. Man kann die dargestellte Szene tatsächlich noch recht gut erkennen, obwohl das ja nun wirklich nur einen Bruchteil des Negativs ausmacht. Trotzdem, ein besserer Film wäre hier wohl nicht falsch gewesen.


Und dann noch ein Geocacher-Gruppenfoto vor der Kapelle, und wieder fehlt nur der Fotograf! (A, 1/250s, f/4, 50mm.) Wenn jetzt alle noch die Augen offen hätten, wäre das gar nicht so schlecht. Aber die Kapelle im Hintergrund sieht auch ganz gut getroffen aus. Hübsch, hätte ich gerne auch mal rein geschaut, aber es war abgeschlossen. Gut, hier mitten im Nichts ist das vielleicht auch ganz sinnvoll. Sonst hat man nachher zwei Kapellen, wenn Sie verstehen, was ich meine! ;-)

Immerhin konnte ich durch das Fenster fotografieren und habe dort den Altar gefunden. (A, 1/15s, f/1,8, 50mm.) Gut, dass ich die Kamera für dieses Foto gut abstützen konnte, denn die Zeit ist doch schon weit jenseits der Grenze, die ich noch verwackelungsfrei aus der hand schießen kann. Leider ist das Bild aber durch die weit offene Blende und das Fenster hindurch ein bisschen unscharf. Aber immerhin ist überhaupt was zu erkennen.


Ich muss zugeben, am Stromkasten habe ich nachträglich mal wieder etwas rotiert, denn das Foto war ziemlich schief. (A, 1/100s, f/4, 50mm.) War nicht viel, aber es hat mich unheimlich gestört! ;-) Ansonsten: Ich mag diese leicht "industrial" angehauchten Motive ja ganz gerne, besonders wenn sie an alten Gebäuden wie so einer Kapelle zu finden sind. Thematischer Kontrast und so. Aber auch helligkeitsmäßiger Kontrast ist in diesem Bild viel zu finden. Die Kiste war halt weiß, der nach oben führende Kabelschacht glänzend-metallisch. Ich hab 'nen komischen Gescmack, mag ja sein, aber mir gefällts.

Zum Schluss noch ein Blick nach oben zum Türmchen. (A, 1/800s, f/4, 50mm.) Die Wolken hatten sich mittlerweile zu einer einzigen Wand aus Hochnebel zusammengetan, dementsprechend ist am Himmel nicht viel zu sehen. Dafür fällt umso mehr die Konstruktion des Türmchens ins Auge, die Streben, die Beleuchtung, all das. Außerdem ist das Bild tatsächlich richtig gerade, da musste ich nix drehen! ;-)

Nächstes Mal: Die letzten beiden Bilder dieses Films und dann der Anfang eines neuen beim Rosenmontags-Zug in Hennef!

Schwarz-weiß und analog, Teil 233d: Tombraider Orga im Sauerland - Schlossberg

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Im vierten Teil, den ich aus den vielen, vielen Fotos mache, geht es rauf aus der Stadt Arnsberg hinaus auf den Schlossberg. Auf dem Weg dorthin kam uns dieser Herr entgegen, den ich mit weit offenem Objektiv empfangen habe. (A, 1/800s, f/2, 35mm.) Der stand da so rum, als würde das ganze Areal ihm gehören. ;-) Bräuchte mal einen Schutzanstrich, der sah nämlich so aus, als würde das ganze viele Wasser, was gerade herunter kam, direkt in ihn hinein regnen und als hätte er sich schon so richtig voll gesogen. Vom der Komposition her ist das Bild ganz OK, die Bäume im Hintergrund drehen sich ganz nett um den Kopf herum.

Oben auf dem Berg habe ich dann am Geländer als erstes Mal dieses Pferd vor den Überresten des Schlosses fotografiert. (A, 1/400, f/2,8, 35mm.) Das erinnert mich sehr an das Wappen von Niedersachsen, aber das ist ja hier doch noch eine ganze Ecke weit weg. Und Arnsberg hat ja, wie wir im letzten Artikel sehen konnten, einen weißen Adler. Die Tante Google hilft mir gerade auch nicht weiter, also kann ich auch nur raten... Ansonsten, hübsches Bild, mit dem Burgfried im Hintergrund.


Mauer mit Regentropfen, so könnte man das dritte Bild betiteln. (A, 1/80s, f/8, 35mm.) Muss ja auch genau in dem Moment was auf die Linse tropfen. Aber da sieht man, wie nass es war. Bei f/8 wird der Tropfen entsprechend scharf, auch wenn er ganz vorne auf dem Filter vor dem vordersten Element haftete. Das Bild ansonsten ist ein bisschen langweilig, ich hatte gehofft, dass der Wolkenmatsch im Hintergrund ein bisschen besser raus kommt. Müsste wohl mal öfter mit Farbfiltern arbeiten. Der Regen ist übrigens der Grund, weshalb ich das Objektiv hier praktisch nicht mehr gewechselt habe. Man will ja nicht riskieren, dass es in die Kamera hinein regnet.

Bevor wir da hoch sind, habe ich allerdings noch die alten Kanonen unten am Hang fotografiert. (A, 1/800s, f/2,8, 35mm.) Die haben über die Jahrhunderte schon ein bisschen gelitten. Der Stahl war damals auch noch nicht wirklich rostfrei, deshalb blättert und platzt der an allen möglichen Stellen ab. Um nur eine Stufe abgeblendet ist das schon ein sehr weicher Hintergrund, immerhin bin ich ja auch sehr nah an die Mündung ran. Ein gar nicht so uninteressantes Bild.


Für den Kirchturm habe ich dann aber doch mal das Objektiv gewechselt, denn mit dem 200er konnte ich ihn viel näher ran holen; zumindest glaube ich, dass das das 200er Nikkor war, ich habe nämlich in meinem Sheet nur "n35" von oben nach unten kopiert gehabt, sodass ich jetzt raten muss. (A, 1/640s, f/4, 200mm?) Hier kann man jedenfalls das Kackwetter so richtig hautnah erleben: Nebel, Sprühregen, Kälte, brrr! OK, die Kälte kann man schlecht sehen. Aber die war da, vertraut mir einfach! ;-) Auch hier übrigens ein springendes Pferd im Wappen oben am Turm. Spannendes Bild, bei dem man einiges an Details finden kann, wenn man länger hin schaut. Deswegen hatte ich das gleiche damals ja schon in Digital gemacht. Und zwar mit dem 200er.

Noch ein bisschen Mauern und Graffiti darauf habe ich dann aber auch noch mitgenommen. (A, 1/200s, f/4, 35mm.) Fand die unzufriedene Sprühdose jedenfalls sehr passend bei dem Sprühnebel, der an diesem Tag über dem Berg lag. Dafür glänzt der Boden sehr schön, weil es eben saunass war. Hier gegen Mitte des Films werden die Flecken oben am Rand auch wieder sehr prominent. Frage mich, warum die unten nicht so raus gekommen sind. Und am Anfang des Films.


Unterwegs noch dieses verschlossene Fenster gefunden, hinter dem wohl ein Antifaler wohnt. (A, 1/400s, f/2,8, 50mm.) Schön kräftiger Kontrast hier zwischen dem hellen Holz und den patschnassen Steinen, die praktisch sämtliches Licht geschluckt habe. Die Eisenbeschläge sind zwar bestimmt nicht wirklich so alt, wie sie aussehen, aber ganz passend zur Umgebung. Interessantes Foto.

Oben auf dem freien Platz, auf dem einst die Burg gestanden hat, steht jetzt nur noch die Geliebte vom Grafen. (A, 1/200s, f/4, 85mm.) Trotz des Sauwetters habe ich mal auf die Portrait-Brennweite gewechselt. Gut, bei diesem ersten Bild, der Frontalansicht, war das vielleicht nicht wirklich nötig, aber immerhin habe ich so eine brauchbare Unschärfe im Hintergrund.

Das zweite Bild ist aber interessanter, finde ich, weil im Profil viel besser zu sehen ist, dass der armen Frau die Nase fehlt. (A, 1/320s, f/4, 85mm.) Wo und wann sie die wohl verloren hat? Schönes Bild, zu dem ich mal nicht so viel sage, sondern es einfach wirken lasse.


Dann ging es auch schon wieder runter ins Dorf, denn wir hatten beschlossen, dass wir auf dem Rückweg noch an der Kapelle im Wald halten wollten, und da mussten wir uns langsam mal beeilen. Im Dorf fand ich dann noch diesen Trinker, den ich dann auch mal ganz ungefragt mitgenommen habe. (A, 1/160s, f/4, 50mm.) Kunst fotografiere ich ja immer gerne, und der hier kam mir besonders künstlerisch vor. ;-) Wie gesagt, ich sollte mir mal die Schilder dazu anschauen, damit ich auch Kredit geben kann. Ach. Geht auch so, oder? :-D

Und als letztes Bild aus Arnsberg, die Absperrgitter, die bereits für Karneval hier standen. (A, 1/200s, f/4, 50mm.) Also, nehme ich jedenfalls an. Was gibt es sonst für Großveranstaltungen, für die man die Straßen sperren muss? Eines dieser Fotos, die einfach ein bisschen Dokumentation sein wollen und nicht unbedingt "schön". ;-) Könnte spannender sein, will ich damit sagen.


Nächstes Mal: Die Kreuzbergkapelle.

Schwarz-weiß und analog, Teil 233c: Tombraider Orga im Sauerland - Altstadt

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Arnsberg ist eigentlich eine ganz hübsche kleine Stadt, wenn auch ein bisschen weit am Popo der Welt. Aber Fotos machen kann man hier ganz hervorragend, denn es gibt eine sehr schön erhaltene Altstadt mit viel Fachwerk und auch anderen historischen Gebäuden.

Aber anfangen möchte ich diesen Eintrag mit ein paar hoch modern gestylten Bänken, die zum Verweilen einladen. (A, 1/800s, f/2, 50mm.) Gut, bei dem Sauwetter will man das nicht, aber so hatten wir wie gesagt auch praktisch Null Leute im Bild, während ich Fotos gemacht habe. Aber jetzt so im Sommer, da kann ich mir das gut vorstellen, dass man sich da ein bisschen hin legen möchte, auch wenn man ein bisschen auf dem Präsentierteller sitzt, hier so mitten in der Stadt. Das Bokeh im Hintergrund ist ganz schön geworden, auch wenn die Bäumchen auf beiden Seiten ein bisschen verzerrt aussehen. Ich glaube, das liegt daran, dass die gerade so noch in einen etwas schärferen Bereich hinein reichen. Die hinteren Äste sind nämlich ganz anders vom Gefühl her. Seltsam. Was mir aber eigentlich weniger gut gefällt: Die Häuser sind auf einer unschönen Höhe abgeschnitten. Hätte ich ein bisschen mehr in die Knie gehen sollen? Vielleicht. Ansonsten gefällt mir das Bild aber ganz gut.


Ein bisschen Glasfront gab es dann an diesem Imbiss, oder was war das? (A, 1/800s, f/2, 50mm.) Ein ganz nettes Foto, aber nicht ganz so spannend, wie ich es mir erhofft hatte. Liegt es an meinem Knick in der Optik oder biegt sich die Regenrinne ein bisschen durch? Ganz seltsam, liegt wahrscheinlich an meiner Brille. Ich habe ja sicherlich schon öfter über meinen blöden Astigmatismus und die daraus resultierenden seltsamen Schliffe in meinen Gläsern gemeckert, oder? Ganz bestimmt. Und je älter ich werde, desto schlimmer wird auch noch die Altersblindheit. Das macht das Fotografieren echt nicht leichter.

Und dann gab es da noch Kunst. (A, 1/500s, f/2,8, 50mm.) Damals habe ich gedacht: Schau mal an, Twitter macht Werbung in Arnsberg im Sauerland, aber seitdem hat das Musketier ja jetzt den Vogel abgeschafft und 𝕏 und so. Schon praktisch, wenn man sich ein Logo "ausdenkt" (klaut), dass es schon als Unicode gibt. (Hatte ich schon erwähnt, dass ich den alten Marsflieger mit seinen übergroßen Elektroautos und dem losen Mundwerk nicht leiden kann? Bestimmt.) Ich hab ja zuerst gedacht, kann eigentlich X.org was dagegen unternehmen? Deren Logo sieht ja fast genau so aus. Aber Schwamm drüber, ich wollte über diesen steinernen Vogel reden. Jetzt nicht unbedingt besonders schön, dafür ist der mir ein bisschen zu sehr stilisiert. Aber andere Leute haben andere Geschmäcker, und hässlich ist er jetzt auch nicht. Ich fand jedenfalls den Kontrast zu dem Schild im Hintergrund ganz witzig, das irgendwas mit "Tradition" anpreist. Und dann dieser hypermoderne Vogel davor. Witzig. Also, find ich. Deswegen habe ich jedenfalls auch die Blende etwas weiter zu gemacht, um das lesbar zu halten. (Die F90x hat ja zum Glück eine Abblendtaste.)

Die Winkekatze, die vor einem der Geschäfte stand, hingegen ist dann keine Kunst, eher Kitsch, aber ich habe sie trotzdem mal mitgenommen. (A, 1/125s, f/4, 50mm.) Hauptsächlich, weil sie so schön in der nicht vorhandenen Sonne glänzte. Witzig, dass man sogar die Spinnweben erkennen kann, die da unter dem Winkearm hängen. Immer wieder spannend, wie scharf das E-Serien 50/1.8 ist. Durch die unebene aber sehr reflektive Oberfläche spiegelt sich der Fotograf übrigens mehrfach in der Katze. Zum Glück bin ich nirgends richtig zu erkennen! ;-)


Ein bisschen Schleichwerbung muss auch manchmal sein, auch wenn mich die Brauerei leider nicht dafür bezahlt. ;-) (A, 1/200, f/2,8, 50mm.) Schade eigentlich. Könnte die Kohle schon gebrauchen. Habe das Foto aber eigentlich gemacht, weil das so schön traurig-trist-deprimierend aussieht, wie da die verlorenen Regentropfen an den verlassenen Stühlen hängen. Und dahinter ein sahniges Bokeh. Gefällt mir sehr gut, das Bild.

Ein paar der Häuser hier am Marktplatz wollte ich auch mitnehmen, so zum Beispiel dieses Hotel "Goldener Stern". (A, 1/320, f/4, 35mm.) Es scheint also Tourismus zu geben, der Hotels benötigt. Ein relativ uninteressantes Bild, ansonsten. Mit dem 35er mal ein leicht andere Blickwinkel. Das eignet sich für solche touristischen Bilder ja ganz gut.

Gegenüber hing ein Stern über dem Adler, bei dem ich zuerst dachte, dass das noch von der Weihnachtsbeleuchtung übrig geblieben war, aber scheinbar gehörte das zur allgemeinen Deko, die sich auch im Schaufenster wiederholte. (A, 1/250s, f/4, 135mm.) Für solche Detail-Bilder ist das 135er ja auch sehr gut geeignet, auch wenn die eigentliche Anwendung ja eigentlich eher die Portraitfotografie ist. Auch das ist ja eigentlich nur eines der günstigeren E-Serien-Objektive, aber ich finde, dass das echt geniale Bilder macht. Gerade auf Film, gerade in s/w.


Durch eine der abzweigenden Gassen hindurch habe ich dann noch dies turmartige Haus mitgenommen. (A, 1/320s, f/4, 35mm.) Da blättert ein bisschen die Farbe ab, aber das macht es noch interessanter. Leider lenkt die glänzende Regenrinne am linken Rand ein bisschen ab. Und wie immer stören mich diese blöden Autos, die da im Bild parken.

Zwischen Rathaus und "Zur Krim" hindurch kann man gut den Kirchturm fotografieren. (A, 1/250s, f/4, 35mm.) Ein sehr schönes Postkarten-Motiv, auch wenn der kahle Baum im Vordergrund ein bisschen stört. Mit Blättern wäre er allerdings noch hinderlicher. An den drei Hempels, die schon fast unterm am Torbogen stehen, kann man sehen, wie viel Zeit ich wieder vertrödelt habe. (Die vierte Person mit dem Korb gehörte nicht zu unserer Gruppe.) Aber insgesamt ein hübsches Bild.

Das Denkmal passte auf eine gewisse Entfernung ganz gut größenmäßig neben den Kirchturm. (A, 1/2500s, f/2, 35mm.) Weit offen ist der Kirchturm nur ein ganz kleines bisschen unscharf, aber genug, um dem ganzen Hintergrund einen gewissen Weichheitsschleier zu verpassen. Ich finds ganz nett. Hätte vielleicht auch noch mal aus gleicher Perspektive mit f/8 ein Bild machen sollen, Einfach nur so zum Vergleich.


Ich weiß nicht, warum die Katholischen immer so hübsche Statuen ihrer Heiligen haben, die dann aber hinter Gitter einsperren. (A, 1/160s, f/4, 35mm.) Gut, Vandalismus und Diebstahl gab es wahrscheinlich schon im Mittelalter. Die Bekloppten sind ja nicht neu! Leider glänzt das Gitter sehr hell und man kann die Statue dahinter kaum. Trotzdem, ein ganz nettes Bild, vor allem wegen der verschiedenen Symbolik da oben drüber: Das Auge, der Herr, Baby Jesus und ein Heilige-Geist-Taube mit himmlischen Heerscharen drumherum. Sowas. Sowas, sowas, sowas. Da wird mir ja ganz schwindelig. ;-)

Und dann auch endlich mal ein bisschen Fachwerk, das ich oben in der Einleitung angekündigt hatte. (A, 1/200s, f/4, 35mm.) Vorweg, rechts am Rand, unsere Quelle Reisegruppe, nur ohne Schild! ;-) An der nassen Straße und den aufgesetzten Mützen kann man gut sehen, dass es mittlerweile mal wieder angefangen hatte, ein bisschen zu nieseln. Das gibt den Fotos eine gewisse Tristesse, die ich ja immer gerne suche. Ansonsten, sehr spannende alte Fachwerkhäuser, bei denen es sich lohnt, auch mal die in den Balken eingeritzte Geschichte zu lesen. Nettes Bild.


Von ganz nah habe ich den Turm dann noch mal zwischen die Fachwerkhäuser eingerahmt und dabei dieses ganz hübsche Bild erhalten. (A, 1/800s, f/4, 35mm.) 10 vor 12, guckens an. Bleibt die Frage, warum einem immer diese blöden Touristen ins Bild latsche müssen! :-D Man muss ja schon zugeben, die haben echt einen hübschen Kirchturm hier. Auch hier wäre ich gerne mal rein gegangen, aber so viel Zeit hatten wir dann doch wieder nicht. Wir hatten ja noch was vor. Also, nichts wichtiges, aber irgendwann mussten wir ja auch mal wieder zurück, um die Pizza vorzubereiten. Hmm, Pizza! ;-)

Dann noch ein Blick nach oben, wenn man unter dem Turm steht, und schon sieht man das Wappen Arnsbergs. (A, 1/40s, f/2, 35mm.) Da hat das mit dem 200er Film ja gerade ncoh so geklappt. Und das 35er eignet sich erstaunlich gut dafür. Ich mein, grundsätzlich hätte das 50er sicher auch gut funktioniert, aber das leichte Weitwinkel gibt dem Bild einen gewissen Knick oder Bogen oder wie soll ich das mal nennen? Finde ich sehr spannend, wie sich die Decke da so durchbiegt.


Und dann, als letztes, noch diesen stylischen Briefkaste. (A, 1/60s, f/2,8, 35mm.) Ist das eigentlich ein Offizieller? Kann ich da meine Post einwerfen und die wird da abgeholt? Ich mein, da stehen Leerungszeiten dran und ein Posthörnchen ist auch drauf. Ist schon ziemlich cool, jedenfalls, vor allem, weil er auch noch an diesem sehr stilecht-passenen Haus mit seiner schön geschnitzten Holzhaustür hing.

Nächstes Mal: Weiter den Berg hoch zur alten Festung. Da sind auch ein paar Gute bei rum gekommen!