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Der Spatz im Rauchabzug (schon wieder!)

Weil es letztes Jahr so witzig war, hat sich einer unserer Vorgartenspatzen dieses Jahr gedacht: "Och, machenwa datt doch nochmal!" Ich nehme an, die spüren den kühlen Luftzug aus dem Kamin und fallen dann da rein und kommen nicht mehr raus. Offenbar ist das da oben irgendwo undicht und wir haben die Stelle noch nicht gefunden.


Jedenfalls hat der Kleine direkt einen super Start hingelegt und statt zum offenen Fenster zu fliegen, ist er erst mal kopflos in den Flur geschwirrt. Da musste ich ihn dann einsammeln und vorsichtig vors Fenster setzten. Total erledigt saß er dann da ein paar Minuten, bevor er wieder los geflogen ist, um seinen Kollegen von seinem Abenteuer zu erzählen... ;-)

Ein weiterer (Horror-)Trip nach Köln: Odyssee

Ich heute ü-ber-haupt nicht im Stress... Gar kein Bisschen... Es geht mir gut... (Vorweg: Auch wenn die Geschichte etwas länger ist, möchte ich doch gleich am Anfang spoilern, dass nichts Gravierendes passiert ist und alles am Ende gut aus geht!)

Ich bin also heute ganz früh nach Köln aufgebrochen, noch vor 7 los, um der Rushhour zu entgehen, weil ich meine Kamera abholen wollte. Die Meldung, dass die Reparatur fertig war, kam ja schon am letzten Freitag, aber Samstags machen die den Laden nicht auf. Deshalb war ich eh schon etwas nervös, weil, ihr kennt mich ja. Was Du heute kannst besorgen und so.

So kurz vor der Zoobrücke (falls sich in Köln jemand auskennen sollte) fängt mein Auto an, bei jeder Radumdrehung so ein "wupp wupp tock tock tock wupp" Geräusch zu machen... Ich denk so: "Ach Du Scheiße! Platter Reifen?!?" Die Zoobrücke ist natürlich der am besten geeignetste Platz für sowas, besonders morgens um kurz vor 8: Drei Spuren Stadtautobahn, kein Standstreifen, alle fahren wie Sau.

An der nächsten Auffahrt rechts rein, war ja eh gerade Stau, und ganz am Ende der Auffahrspur Warnblinker rein, ausgestiegen und nachgeschaut... Nix, Reifen ist OK! Auch sonst nix zu sehen! Also, zumindest für meine Laien-Augen. Ich also erst mal Panik. Was machen? Weiter fahren?

Im Stau ist eh nur Schrittgeschwindigkeit, kann also nix Großes passieren, außerdem bin ja eh schon fast da. Also weiter. Neben dem Nikon-Service ist direkt ein Reifen/Werkstatt-Fritze, ich also da rein: "Könnense mal gucken/hören?" - "Jo, machnma..." - "Ist nur zu hören, wenn man eingekuppelt laufen lässt, also weder beim Gas geben noch beim Bremsen hör ich das." Fahren wir also einmal um 'n Block. "Jo, das Geräusch gehört da nicht hin." (Ja, ach!) Rauf auf die Bühne, testen, gucken, schauen, wackeln, etwas Getrieböl gezapft, keine Späne, alles gut, die Antriebswelle hat etwas Spiel, gehorcht, getestet, hm, vielleicht möglich, aber vielleicht muss das ja so, er hat da keine Vergleichswerte, wer fährt schon noch einen 14 Jahre alten Civic? Hinten rechts klebt (mal wieder) die Bremse etwas, aber das macht nicht solche Geräusche. Sein Kollege so nach 10 Minuten: "Aber hatse mal die Räder geguckt? So Muttern und so?"

Stellt sich raus, eine (in Worten EINE) von den Radmuttern vorne links hatte sich gelöst. Ich wusste nicht, dass das so einen Lärm macht! Rad fest gezogen, läuft, schnurrt wie junges Kätzchen, kein "wupp wupp tock tock wupp tock" mehr...

Habe ihm dann erleichtert n 10er in die Hand gedrückt (die im Büro wollten mir keine Rechnung stellen für so was Kleines) und bin erstmal hinterm Steuer fast zusammengebrochen... und dann zwei Meter weiter die Kamera geholt. Der geht es auch gut, also auf den ersten Blick jedenfalls, und wird jetzt von mir mal gründlich getestet. Aber soweit hat sie diesen ominösen Fehler noch nicht wieder produziert.

Bleibt am Ende die Frage: Habe ich im Frühjahr tatsächlich vergessen, genau diese eine Mutter nachzuziehen? Oder laufen in - wo war ich letzte Woche noch überall? - Leute rum, die einem die Radmuttern lose drehen?! Ich wollte es ja nicht glauben, aber angeblich, sagt Tante Google, gibt es wohl solche Gesellen, die das aus Spaß machen. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber hey, es gibt auch Menschen, die anderen Betonklötze von der Brücke aufs Auto werfen........

Testfotos

Nachdem ich in Köln fertig war, hatte ich natürlich die Kamera dabei. Und da liegt es nahe, die Reparatur auch direkt mal zu testen. Erstmal musste ich allerdings damit kämpfen, dass der Techniker zur Reparatur, Reinigung und Justierung irgendwelche Einstellungen vorgenommen hatte, die ich verzweifelt versucht habe, rückgängig zu machen. Wenn man in manchen Menüs seit 5 Jahren nicht mehr drin war, weiß man echt nicht mehr, was man da mal eingestellt hatte.

Hier jedenfalls das erste Testfoto, über die Schulter des Servicemitarbeiters hinaus durchs Fenster geschossen:


Keine Ahnung, was das für Industrie ist. Bot sich allerdings an. Mit dem ollen Reisezoom scheint also auf jeden Fall alles zu funktionieren.

Der heutige Tag war ja auch ohne Autostress schon lang genug, denn der eigentlich Plan war, durch Seelscheid zu fahren und mit der Mutter einzukaufen. Und dann wie immer auf den Friedhof, wo sich auch immer Motive finden:


Nachmittags habe ich mich dann mal wieder mit J im Kurpark getroffen, wo die Enten gerade ein Bad nahmen. Glücklicherweise genau im richtigen Moment das richtige Objektiv drauf gehabt und in die richtige Richtung gezielt.


Danach noch kurz an der Meys Fabrik vorbei geschaut und die Graffiti abgelichtet.


Das waren dann so 100 Fotos, die ich im Laufe des Tages gemacht habe und bei keinem trat der "Err" auf, womit dann wohl geklärt wäre, dass das Problem tatsächlich der Blendenhebel war und jetzt hoffentlich nicht wieder auftreten wird. Allerdings sind 100 Fotos auch noch nicht wirklich aussagekräftig, schließlich hatte ich das Problem nur bei etwa 1-2% aller Auslösungen. Aber es ist ein guter Start.

Forelle vom Grill

Heute gab es Forellen vom Grill. Bei der anhaltenden Hitzewelle ist Grillen zwar mittlerweile lebensgefährlich - Hitzeschlag, Feuergefahr -, aber wenn man die Forellen schon von der Schwiegermutter gesponsort bekommt...


Dazu gab es Kartoffel- und Griechischen Salat. Interessante Mischung, ich weiß, aber das war halt offensichtlich noch im Kühlschrank. Wo ich Gurken doch so schlecht vertrage...

Apollo 11

Heute ist es 50 Jahre her, dass Menschen auf den Mond getreten sind. Mit ihren dreckigen Raumanzugschuhen! Ohne sich vorher die Füße abzuwischen! Und dann haben sie auch noch allen möglichen Müll da gelassen: Ausgebrannte Decent-Stages, Reflektoren, Fahnen, Seismometer! Und keiner hat gefragt, ob man das einfach so machen darf! Keiner! Tststs!

Aber mal ernsthaft: Vor fünfzig Jahren gab es mich noch nicht. Ich muss also den Fotos und Filmen von damals glauben, die man die letzten Tage immer und immer wieder zu sehen bekam. Viele Leute entscheiden sich ganz bewusst dafür, dies nicht zu tun, weil, kann ja nicht sein. Da sind ja gar keine Sterne!

Ich gehöre nicht dazu. Ich denke, dass im Zeitalter des kalten Krieges, dieses massiven geopolitischen Konflikts des 20. Jhd. die Mondlandung eines der größten und technisch anspruchsvollsten (und teuersten) Projekte war, die die Menschheit je unternommen hat. Über die Jahre wurde es mit allem Möglichen verglichen, mit dem Bau der Pyramiden in Ägypten bis hin zur Atombombe.

Wie alle diese großen (und teilweise furchteinflößenden) Leistungen der Menschheitsgeschichte wirken die technischen Errungenschaften - und ich meine jetzt nicht unbedingt Mondraketen und Landefähren - bis heute nach: Die Miniaturisierung, die uns heute Smartphones und "das Internet" bescheren, nahmen damals ihren Anfang. Gerne und immer wieder wird der Bordcomputer der Apollo-Kapseln mit heutiger Technik verglichen, die inzwischen viele x-tausend-Mal schneller sei als damals. Dabei wird gerne vergessen, wieviel Genialität nötig war, mit den damaligen, beschränkten Mitteln ein stabiles, robustes und sicheres System zu entwerfen und zu bauen. (Wer im Detail sehen möchte, wie so ein Computer im Apollo-Zeitalter aussah, dem empfehle ich den YouTube-Kanal von CuriousMarc, der zusammen mit einigen anderen eine dieser wundersamen Maschinen wieder zum Leben erweckt hat.)

Davon abgesehen: Auch wenn Apollo immer in ein Licht gerückt wird, dass es die Menschen zusammen gebracht hätte, so war das Projekt doch auch gerade ein Produkt seiner Zeit. Man wollte es "dem Russen" mal so richtig zeigen! Und viele Träume von damals, seien es Mondstationen oder Flüge zum Mars, werden erst heute wieder aus der Mottenkiste geholt. Erstaunlicherweise in einer Zeit der zunehmenden geopolitischen Spannungen im Dreieck USA - Russland - China. Zufall? Vielleicht. Aber es lassen sich schon Parallelen ziehen: Die Technik der Amerikaner ist in den letzten Jahrzehnten zurück gefallen hinter das, was China allein auf Grund seiner immensen Bevölkerung und Missachtung von Umwelt und Menschenrechten in der Lage ist zu schaffen. Ich glaube, da gab es plötzlich auch sowas wie einen Sputnik-Schock auf Seiten Amerikas. Und dass ein Präsident wie 45 gerne große Töne spuckt und von der Materie keine Ahnung hat, ist ja hinlänglich bekannt. (Habe ich Mr. T gerade mit JFK verglichen? Oh Gott, ich glaube, mir ist übel! ;-))

Was auch immer die Zukunft bringen mag: Chinesen auf dem Mond, Amis auf dem Mars und die Russen teilen sich derweil die Erde auf, während unsere Zivilisation im stetig steigenden Ozean langsam absäuft, oder ob wir alle gemeinsam in ein neues, globales Zeitalter internationaler Kooperation und Freundschaft aufbrechen (fat chance!), um endlich die wirklich wichtigen Probleme, die die Existenz von jedem Einzelnen von uns bedrohen, anzugehen, das kann man ohne magische Glaskugel noch nicht sagen. Wahrscheinlich wird die Menschheit, so wie sie es bisher immer getan hat, einen Mittelweg finden und sich mit dem abfinden, was nicht mehr zu ändern ist, und geniale Wege finden, das Unausweichliche zu managen und zu ihrem Vorteil zu wenden.

Bis dahin möchte ich noch einen kleinen Rückblick hinterher werfen: Meinen Blog gab es schon vor 10 Jahren und auch vor 5 Jahren habe ich zu dem Thema Mondlandung schon was geschrieben.

Und wer weiß, in 50 Jahren, wenn die Mondlandung 100 wird, bin ich wahrscheinlich der Letzte, der noch im verwaisten Internet rum gammelt und in sowas Obsoletes wie ein Blog schreibt, wo doch jetzt diese neumodischen, robotergesteurten Holoprojektoren der letzte Schrei sind, die wir alle der zweiten Welle von Mondlandungen in den 2020er zu verdanken haben - die übrigens total gefaket waren von unseren AI-Overlords! ;-)